Karl May
90 Jahre Karl-May-Museum Radebeul

90 Jahre Karl-May-Museum Radebeul
© Karl-May-Museum Radebeul

Das Karl-May-Museum in Radebeul bei Dresden präsentiert sowohl Karl Mays kulturelles Vermächtnis als auch sein privates Leben. Anlässlich des 90. Jubiläums wurden ergänzend zu den Dauerausstellungen gleich drei neue Sonderschauen eröffnet.
 

Winnetou und Old Shatterhand – diese zwei Romanfiguren kennt wohl jeder aus seiner Kindheit. Doch sie leben nicht nur in den Romanen, sondern auch im einzigartigen Museumskomplex des Radebeuler Karl-May-Museums weiter. Bereits 1928 gegründet beherbergt das Museum in Karl Mays ehemaligem Wohnort Sammlungen zu seinem literarischen und kulturellen Erbe, sowie zu seinem Privatleben.
So kann man in der ersten Dauerausstellung die europaweit einzigartige Ausstellung Indianer Nordamerikas besichtigen, die illustrierend zu Mays Romanen entstand. Im Ambiente der rustikalen Villa Bärenfett sind ethnologische Objekte der indianischen Kultur aus dem 18. bis 20. Jahrhundert ausgestellt.
Die zweite Dauerausstellung Karl May – Leben und Werk befindet sich in Mays ehemaligem Wohnhaus, der Villa Shatterhand. Durch originalgetreue Anfertigung seiner Waffensammlung, seine beeindruckende Bibliothek und sein originales Arbeitszimmer erhält man hier Einblicke in sein literarisches Wirken und sein selbstinszeniertes Dasein als vielgereister Abenteurer.
 
Ergänzend zu den beiden Dauerausstellungen wurden zur Feier des 90-jährigen Bestehens des Museum drei neue Sonderausstellungen eröffnet: eine Jahresausstellung zum Thema Weltfrieden und Karl May, eine Kabinettausstellung zur Historie und Zukunft des Karl-May-Museums und eine Fotoausstellung, die Mays eindrückliche Zitate mit bildgewaltigen Fotografien verbindet.
 
Engelskulptur im Museumspark © Karl-May-Museum Radebeul Die Jahresausstellung trägt den Titel Und Friede auf Erden! Sie findet bis zum 27. Oktober 2019 statt. Inhalt der Veranstaltung ist die Friedensbewegung vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zu Karl Mays Tod im Jahre 1912.
Nur wenig bekannt ist, dass Karl May gerade in seinen späteren Werken ethische Fragen wie den gewaltfreien Sieg des Guten über das Böse thematisierte und inspiriert von Alfred Hermann Fried und Leo Tolstoi bekennender Anhänger der Friedensbewegung war. In Form von Beständen aus der Sammlung sowie Leihgaben aus verschiedenen Partnermuseen werden nicht nur Mays Ansichten, sondern auch die seiner Romanfiguren beleuchtet und in Kontext zu heutigen, für den Weltfrieden eintretenden Gruppen gesetzt.
Im Rahmen der Veranstaltung wurde außerdem die historische Brunnenskulptur in Form eines Engels neu eingeweiht. Sie symbolisiert Karl Mays pazifistisches und mystisches Lebenswerk. Aus Postaer Sandstein originalgetreu neu erschaffen thront die Figur nun wieder auf ihrem Sockel am Museumsteich.

In der Kabinettausstellung Das Karl-May-Museum: gestern – heute – morgen geht es um die Anfänge des Museums und die Frage nach seiner Zukunft.
Mit einer Ausstellung über die nordamerikanischen Ureinwohner wurde das Karl-May-Museum am 1. Dezember 1928 auf Initiative von Klara May, Karl Mays zweiter Frau, in der Villa Bärenfett in Radebeul gegründet. Ein Anlaufpunkt für Fans von Karl May und Indianern wurde das Museum sowohl aufgrund seiner stilechten Blockhausatmosphäre, als auch aufgrund des authentischen ersten Museumsverwalters, Indianerforscher Patty Frank.
Mithilfe von historischen Bildern, Filmen und Dokumenten präsentiert die jetzige Ausstellung die 90-jährige Geschichte des Karl-May-Museums. Doch es folgt auch ein Blick in die Zukunft: Erweiterungen und Neukonzeptionen der Ausstellungen sind in den nächsten Jahren in Planung.
Die Ausstellung ist bis zum 2. Juni 2019 zu sehen.

Kabinettausstellung: Das Karl-May-Museum: gestern – heute – morgen © Karl-May-Museum Radebeul Bei der dritten und letzten Ausstellung Großmystiker trifft Kunstfotograf handelt es sich um eine Fotoausstellung, die bedeutsame Zitate Karl Mays mit modernen Fotografien verbindet.
Neben seinen Abenteuererzählungen hat sich May vor allem in seiner letzten Schaffensphase symbolistischen und spirituellen Erzählungen gewidmet, in denen er sich für Humanität und Weltfrieden stark machte. Auf zwanzig Tafeln treten ausgewählte Zitate dieser Erzählungen in Dialog mit den bildgewaltigen Fotografien des international bekannten Kunstfotografen Timm Stütz.
Bis zum 19. Mai 2019 ist die Ausstellung im Museumspark zu sehen.

Fotoausstellung: Großmystiker trifft Kunstfotograf © Timm Stütz