In der Lyrik ist eine Wiederbelebung der dichterischen Formen zu beobachten. Vers, Metrum und Rhythmus kommen erneut ins Spiel, das Sonett erlebt eine Renaissance. Entflieht, wer heute Daktylen zählt, der Welt oder taucht er in sie hinein? Das ist das Thema des dritten Abends im Rahmen der Reihe
Im Hier und Jetzt: deutsche und tschechische Lyrik im Gespräch.
Mit:
Jonáš Hájek, Ondřej Hanus, Marion Poschmann, Jan Wagner.
Moderation:
Petr Borkovec
Petr Borkovec (geb. 1970) - Dichter, Redakteur, Dramaturg der Lesungen im Café Fra, Kurator der Veranstaltungsreihe. Mit seinem Werk gehört er zu den wichtigsten Autoren der zeitgenössischen tschechischen Lyrik. Mehrere seiner Gedichtbände wurden ins Deutsche übersetzt. Auf Tschechisch erschien zuletzt der Gedichtband
Wernisch (2015) und eine Auswahl seiner Texte über Lyrik
Rozvláčná vyjádření radosti (2016). Für dieses Jahr ist die Publikation des Erzählungsbandes
Lido di Dante geplant.
Jonáš Hájek (geb. 1984) absolvierte Prager Konservatorum, Fach Violoncello, und Musikwissenschaften an der Philosophischen Fakultät der Karlsuniversität. Er arbeitet als Redakteur in einem Musikverlag und übersetzt deutschsprachige Lyrik. Für seinen Gedichtband
Suť (2007) erhielt Jonáš Hájek den Jiří-Orten-Preis, es folgten die Gedichtbände
Vlastivěda (2010) und
Básně 3 (2013).
Ondřej Hanus (geb. 1987) studierte Bohemistik und Translatologie an der Philosophischen Fakultät der Karlsuniversität. Er veröffentlichte die Gedichtbände
Stínohrad (2008) und
Výjevy (2013, Jiří-Orten-Preis 2014). In diesem Jahr wird sein neuer Gedichtband
Volné verše erscheinen. Ondřej Hanus arbeitet als Übersetzer, er widmet sich der Literaturkritik und der Geschichte des tschechischen Sonetts.
Marion Poschmann (geb. 1969) studierte Germanistik und Slawistik und lebt heute in Berlin. Für ihre Prosa und Lyrik wurde sie vielfach ausgezeichnet. Ihr Roman
Die Sonnenposiotion stand auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2013. In diesem Jahr wird sie für ihre Lyrik mit dem Düsseldorfer Literaturpreis ausgezeichnet. Marion Poschmann veröffentlichte Lyrikbände
Geistersehen (2010) und
Geliehene Landschaften (2016). Im vergangenen Jahr erschienen ihre Essays zur Literatur unter dem Titel
Mondbetrachtung in mondloser Nacht.
Jan Wagner (geb.1971) veröffentlichte seinen ersten Gedichtband
Probebohrung im Himmel im Jahr 2001. Es folgten
Guerickes Sperling (2004),
Achtzehn Pasteten (2007),
Australien (2010) und
Die Eulenhasser in den Hallenhäusern (2012) und zuletzt der Sammelband
Selbstporträt mit Bienenschwarm (2016). Für seine Lyrik wurde er vielfach ausgezeichnet. Mit seinem letzten Gedichtband
Regentonnenvariationen gewann er 2015 den Preis der Leipziger Buchmesse. In diesem Jahr wird eine weitere Auswahl seiner Prosatexte
Der verschlossene Raum erscheinen.
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