Ausstellung Joseph Beuys: Wer nicht denken will, fliegt raus!

#Beuys100 © Lara Glavić Končar #Beuys100 © Lara Glavić Končar

Do, 09.12.2021 –
So, 30.01.2022

MSU Zagreb

Omaggio a Joseph Beuys — Beuys in den Werken kroatischer zeitgenössischer Künstler

Das Museum für Zeitgenössische Kunst (MSU) zeigt in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Kroatien Im Dezember die Ausstellung Joseph Beuys: Wer nicht denken will, fliegt raus! und beteiligt sich somit an der Feier Joseph Beuys' 100. Geburtstags und dem #Beuys100 Programm.

Die Ausstellung Joseph Beuys: Wer nicht denken will, fliegt raus! zeigt Werke von Joseph Beuys aus der Sammlung des Museums für zeitgenössische Kunst, Fotografien von Buby Durini, Schweizer Fotografen, der Beuys' Performances aufnahm und eine Auswahl von Beuys' Werken aus der Sammlung deutschen Sammlers Karl Heinz Rummeny. Das künstlerische Schaffen von Joseph Beuys hatte direkt oder indirekt einen starken Einfluss auf kroatische Künstler, die seine Methoden übernahmen und seine Werke manchmal neu interpretierten. So zeigt ein Teil der Ausstellung eine Auswahl von Werken kroatischer zeitgenössischer Künstler, deren Werke als direkte Reaktion auf Beuys' Lehren in der Anwendung seiner Methoden oder in der Neuinterpretation seines Werks entstanden sind.

Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf die Aussage, die Joseph Beuys bei der der Weltausstellung für zeitgenössische Kunst documenta 6 in Kassel 1977 an die Diskussionsteilnehmer richtete, um sie zum verantwortungsvollen Denken und Handeln anzuregen.

Omaggio a Joseph Beuys - Beuys in den Werken kroatischer zeitgenössischer Künstler

Lovro Artuković / Željko Badurina / Braco Dimitrijević / Ivan Ladislav Galeta / Igor Grubić / Željko Jerman / Kristina Leko / Vlado Martek / Zoran Pavelić / Ivan Šeremet


Die Ausstellung wurde mit Unterstützung des Goethe-Instituts Kroatien realisiert.
Kuratorinnen: Radmila Iva Janković, Vesna Meštrić

Joseph Beuys

Joseph Beuys, Bildhauer, Maler, Theoretiker und politischer Aktivist, gilt als einer der radikalsten Künstler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine Ideen und künstlerische Einflüsse sind heutzutage immer noch bei vielen Künstlern weltweit zu erkennen. Er wurde 1921 in Krefeld geboren und sein leben wurde von den Kriegsereignissen stark geprägt. Er war Funker und Luftwaffenpilot – ein Schlüsselmoment in Beuys’ persönlicher Geschichte geschah, als sein Bomber während eines Einsatzes auf der Krim getroffen wurde. Er überlebte damals dank den Tataren, einem Nomadenvolk, das ihn vor dem Erfrieren rettete, indem sie ihn mit Fett bestrichen und in eine Filzdecke wickelten. Gerade dieses Material wird zum ikonischen Symbol seines künstlerischen Gesamtwerkes. Im Jahr 1952 schloss er sein Studium an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf ab, wo er 1961 zum Professor berufen wurde, bis er am 10. Oktober 1972 aus politischen Gründen entlassen wurde.

Im Mittelpunkt seines künstlerischen Schaffens standen der Mensch und die Natur, seinen künstlerischen Ausdruck fand Beuys in traditionellen Techniken, vor allem im Zeichnen, aber auch in unkonventionellen Materialien tierischen Ursprungs, die als Kanäle dienen sollten, um in der menschlichen Wahrnehmung ein tiefes Verständnis grundlegender existenzieller Bedürfnisse schaffen sollten. Oft schafft er Ready-Mades und produziert Multiples, um seine Ideen zu verbreiten. Was ihn aber zur Schlüsselfigur der zeitgenössischen Kunst heutzutage weiterhin präsent sein lässt, ist die Arbeit mit unsichtbaren Prozessen der Herstellung von zwischenmenschlichen Verbindungen – die soziale Skulptur. Beuys nahm 1964, 1968, 1972, 1977 und 1982 an der documenta Ausstellung in Kassel teil, dann 1976 und 1980 an der Biennale von Venedig und sein internationaler Erfolg wurde 1979 mit einer Retrospektive im Guggeheim Museum in New York gekrönt. Er war an der Gründung verschiedener politischer Bewegungen und Organisationen beteiligt, wie der Grünen Partei in Deutschland, der FIU (Freie Internationale Universität für Kreativität und interdisziplinäre Forschung) und der Organisation für direkte Demokratie. Die Werke von Joseph Beuys sind in zahlreichen Museen weltweit zu finden, unter anderem im Museum für zeitgenössische Kunst in Zagreb, dank der Ausstellung „Zeichen der Kommunikation“, die erstmals 1997 in der Galerie Zvonimir gezeigt wurde, darüber hinaus schenkte Fransesco Conz, italienischer Sammler und Verleger, über den Kurator Želimir Koščević dem Museum für Zeitgenössische Kunst im Jahr 1999 rund sechzig Werke von Autoren der Kunstbewegung Fluxus, deren Mitglied unter anderen Joseph Beuys war.

Das Projekt #Beuys100 wird zur Feier des 100. Geburtstags von Joseph Beuys vom Goethe-Institut Kroatien in Zusammenarbeit mit dem Subversive Festival, Dokukino KIC, dem Verein Restart, dem Verein Domino und dem Museum für zeitgenössische Kunst Zagreb organisiert.

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