The Agency
bangaloREsidenten@Sandbox Collective

Magdalena Emmerig © Andy Kassier

Magdalena Emmerig, geboren 1988, studierte Bühnen- und Kostümbild an der Kunsthochschule Berlin Weißensee und lebt in Berlin.
Yana Thönnes © Andy Kassier





Yana Thönnes, geboren 1990, studierte Philosophie und Kulturreflexion an der Universität Witten/Herdecke sowie Theaterregie an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und lebt in München.


2015 gründeten Magdalena Emmerig und Yana Thönnes zusammen mit Belle Santos und Rahel Spöhrer die Performance Company THE AGENCY, die auf immersive Weise mit den Erscheinungsformen des Neoliberalismus experimentiert.

Ihre Performances, in denen Zuschauer*innen zB. als Kund*innen oder zukünftige Mitglieder sanft eingebunden werden, kreisen um subversive Handlungsmöglichkeiten (agency) unter den Bedingungen des Post-Digitalen: Wie bildet sich unser Begehren, unsere Gefühle, unsere Identitäten und politische Bewegungen im post-digitalen Zeitalter? Und wie ist es unter diesen Bedingungen möglich, counter-emotions, counter-identities, Gegenbewegungen, zu erschaffen? Die künstlerischen Arbeiten greifen neoliberal konnotierte Formate (wie zum Beispiel das Coaching) und deren ästhetischen Strategien wie Branding und Corporate Identity auf, überdrehen die darin institutionalisierten Technologien des Selbst kritisch affirmativ - und ringen um ein utopisches Potenzial aus queer-feministischer Perspektive. Ihre Arbeiten waren in den letzten Jahren u.a. an den Münchner Kammerspielen, am Haus der Berliner Festspiele, der Gessnerallee Zürich, den Sophiensaele Berlin, der Kaserne Basel, der Akademie der Künste Berlin, bei Pact Zollverein und auf der Athen Biennale 2018 zu sehen.

Momentan arbeitet THE AGENCY an der Entwicklung ihrer Werkreihe Neue Männer*bewegung, in der sie die Zusammenhänge zwischen patriarchaler Männlichkeit und rechtem Denken untersuchen und eine Gegenbewegung erschaffen.

Während der bangaloREsidency bei Sandbox Collective recherchieren Magdalena und Yana für eine kommende Arbeit von The Agency. Sie interessieren sich für Leihmutterschaft als ein Phänomen, dass einerseits eine queere Familienplanung ermöglicht, auf der anderen Seite globale Hierarchien wiederholt. Sie beschäftigen sich mit der Geschichte sowie der aktuellen Situation kommerzieller Leihmutterschaft in Indien, dessen wenig gesetzlich regulierte Lage das Land von 2002 bis 2015 zu einem der führenden Anbieter aller Arten von Fertilitäts-Angeboten für einen internationalen Markt machte. Den westlichen Blick auf Indien untersuchen sie ebenfalls im Hinblick auf spirituellen Tourismus, der die Beziehung Deutschlands und Indiens schon seit jeher prägt.
 

Abschlussbericht