Veranstaltungsreihe
Rom gedenkt Ingeborg Bachmann

Ingeborg Bachmann – Wandgemälde von Maria Ginzburg in der Universität Rom La Sapienza
Ingeborg Bachmann – Wandgemälde von Maria Ginzburg in der Universität Rom La Sapienza | Foto (Zuschnitt): © Maria Ginzburg

Eine Veranstaltungsreihe zum 50. Todestag

Ingeborg Bachmann, am 25. Juni 1926 in Klagenfurt/Österreich geboren, war eine der bedeutendsten Schriftsteller*innen des 20. Jahrhunderts. Sie verstarb auf tragische Weise am 17. Oktober 1973 im Alter von nur 47 Jahren in Rom. Die Autorin, Ikone der Nachkriegsliteratur mit einem sehr vielschichtigen Werk – darunter Romane, Hörspiele, Gedichte, Essays, Erzählungen, Libretti, Übersetzungen – hat fast die Hälfte ihres Lebens in Italien verbracht, 20 Jahre davon in Istrien, Neapel und Rom. Es ist daher sicher angemessen, des 50. Jahrestags ihres Todes in der Ewigen Stadt mit einer Reihe von Initiativen in Zusammenarbeit mit mehreren Partnern zu gedenken.

„Gelernt habe ich etwas von den Italienern, das ist schwer zu erklären. Denn man kann von ihnen etwas lernen, wenn man alles wegwirft, jede Vorstellung, die man sich vorher gemacht hat davon. Es sind nicht die Schönheiten, nicht die Orangenbäume und nicht die herrliche Architektur, sondern die Art zu leben. Ich habe hier leben gelernt.“ (Ein Tag wird kommen: Gespräche in Rom, ein Porträt von Gerda Haller, 2004)
 
„Ich habe viel gelesen, viel nachgedacht, und ich ziehe Dich oft hinein in meinen Streit mit der Welt, der so aussichtslos ist, in dem ich so ohnmächtig bin“, schreibt Ingeborg Bachmann an im Sommer 1959 Hans Magnus Enzensberger. Hier ist mit wenigen Worten der große Kampf beschrieben, in dem sich Ingeborg Bachmann zeitlebens befand und den sie am Ende persönlich vielleicht verloren hat, auch wenn sie ihn literarisch für die ganze deutschsprachige Literatur gewonnen hat. So ist auch nach einer der wichtigsten Literaturpreise der deutschsprachigen Welt benannt, der Ingeborg-Bachmann-Preis, der in ihrer Geburtsstadt Klagenfurt vergeben wird.

Wie kaum eine andere steht „die Bachmann“ persönlich und geografisch, aber vor allem natürlich literarisch für den gesamten deutschen Sprachraum – mit ihren intensiven Beziehungen zu Paul Celan, Max Frisch, Hans Werner Henze, Jacob Taubes, Hans Magnus Enzensberger, mit ihrem Leben in Österreich, in Zürich, in Berlin, und mit den wichtigsten literarischen Auszeichnungen der deutschsprachigen Literatur, u.a. 1953 mit dem Preis der Gruppe 47, 1964 dem Georg-Büchner-Preis, oder 1968 dem Großen Österreichischer Staatspreis für Literatur.

Ab 3. Oktober 2023 geht die erste Folge des Podcasts Bachmann von Ilaria Gaspari online. Jede Woche folgen dann sechs weitere Folgen auf App Emons, Spotify, Google und Apple Podcast.


Ein gemeinsames Projekt von:

  • Goethe-Institut Rom
  • Österreichisches Kulturforum Rom
  • Istituto Italiano di Studi Germanici
  • Università degli studi di Roma „La Sapienza“
  • Emons Libri & Audiolibri
  • Biblioteca Europea