Der Liedermacher im Gespräch mit Angelo Bolaffi
Wolf Biermann – sein Leben und seine Lieder

Wolf Biermann und Buchcover von „In due dittature. Un'autobiografia”
von links nach rechts: Foto (Detail): © Thorsten Jander 2019; Foto: © Il Canneto Editore

„Nur wer sich ändert bleibt sich treu“

Rom, Auditorium des Goethe-Instituts

Mit Eröffnungsworten des Botschafters der Bundesrepublik Deutschland, Viktor Elbling

Wolf Biermann (Hamburg, 1936) gilt als einer der größten deutschsprachigen Lyriker und Liedermacher. Selten sind persönliches Schicksal und deutsche Geschichte so eng verwoben wie bei ihm. Ein Leben zwischen West und Ost, ein Widerspruchsgeist zwischen allen Fronten. Mit sechzehn ging er in die DDR, die er für das bessere Deutschland hielt. Hanns Eisler ermutigte ihn, Lieder zu schreiben, bei Helene Weigel assistierte er am Berliner Ensemble. Dann fiel er in Ungnade, erhielt Auftritts- und Publikationsverbot. Die Stasi observierte ihn rund um die Uhr, während er im Westen gefeiert und geehrt wurde. Die Proteste gegen seine Ausbürgerung 1976 gelten als Anfang vom Ende der DDR. 

Im Juli 2021 ist die Autobiographie „In due dittature – Wolf Biermann“, übersetzt von Alberto Noceti, beim Verlag Il Canneto Editore auf Italienisch erschienen. Hier erzählt Biermann eindringlich vom Vater, der als Jude und Kommunist in Auschwitz ermordet wurde, von der Mutter, die ihn aus dem Hamburger Bombeninferno rettete, vom väterlichen Freund Robert Havemann, mit dem er das Los des Geächteten teilte. Er führt uns in die absurde Welt der DDR-Diktatur mit ihren Auswüchsen, aber auch ihren täglichen Dramen menschlicher Widerständigkeit. Bei aller Heftigkeit des Erlebten lesen sich Biermanns Erinnerungen wie ein Schelmenroman in bester schwejkscher Manier. Ein einzigartiges Zeitzeugnis.

In Italien wurde Biermann bereits durch seine in den Westen geschmuggelten, aber auch im Osten heimlich kursierenden Lieder bekannt. Sie haben ihn schließlich auf die Bühnen vieler Länder geführt, auch mehrmals nach Italien (mit einer langen Tournee im Jahr 1990). Einige seiner Lieder – wie „Kleines Lied von den bleibenden Werten“ und „Nur wer sich ändert bleibt sich treu“ – wird er am 3. Mai im Goethe-Institut Rom selbst vortragen und auf der Gitarre begleiten. Wie verändert sich Wolf Biermann angesichts der Katastrophen des Jahres 2022, um sich treu zu bleiben?

Eine Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung und des Goethe-Instituts Rom
Simultanübersetzung: Alberto Noceti und Soledad Ugolinelli


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Details

Rom, Auditorium des Goethe-Instituts

Via Savoia, 15
00198 Rom

Sprache: Simultanübersetzung
Preis: Der Eintritt ist kostenlos und wird nach Verfügbarkeit der Sitzplätze gewährt, FFP2-Maske erforderlich

+39 06 8440051 eventi-roma@goethe.de