Online-Filmvorführung
Sebastian Meise: Große Freiheit

Two men in ligth blue shirts amongs other men in blue shirts looking towards the viewer seemingly watching something
©Freibeuterfilm_Rohfilm

Goethe-Kino (Online - Nur in Großbritannien verfügbar)

Online

Anlässlich des Online-Starts von Große Freiheit bieten wir Ihnen zusammen mit MUBI die Möglichkeit, den Film ab dem 6. Mail 2022 dreißig Tage lang kostenlos online zu sehen, ebenso wie das gesamte Filmangebot von MUBI. Sie können jederzeit Ihre Probe-Mitgliedschaft starten, Große Freiheit ist jedoch erst ab dem 6. Mai verfügbar. Nach Ablauf der 30 Tage wird MUBI für eine Fortführung Ihrer Mitgliedschaft eine Gebühr erheben. Sie können sich jedoch jeder Zeit abmelden.

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Hans Hoffmann ist wegen homosexueller Handlungen auf einer öffentlichen Toilette festgenommen worden. Als Beweis dienen die grobkörnigen Super-8-Bilder, mit denen der Film beginnt. Sie wurden heimlich von der Polizei gefilmt. Wir schreiben das Jahr 1968, aber es ist nicht das erste Mal, dass Hans wegen seiner Homosexualität verhaftet wird. Nachdem er in einem Nazi-Konzentrationslager gefangen war, findet er sich unmittelbar nach Kriegsende 1945 erneut im Gefängnis wieder. Hier trifft er zum ersten Mal auf Victor, seinen wegen Mordes verurteilten Zellengenossen. Obwohl er Hans zunächst ablehnt, entwickeln beide Männer in den folgenden Jahrzehnten eine tiefe Beziehung zueinander, die sie jedes Mal, wenn Hans ins Gefängnis zurückkehren muss, fortsetzten - einmal in den 1950er Jahren und dann 1968.

Das düstere, aber oft zärtliche und intime Drama des österreichischen Regisseurs Sebastian Meise, das 2021 in Cannes in der Sektion Un Certain Regard mit dem Preis der Jury ausgezeichnet wurde, kehrt zu einem dunklen Kapitel der (west-)deutschen Geschichte zurück, der rechtlichen Verfolgung homosexueller Männer nach §175 des Strafgesetzbuches. 1871 eingeführt, 1935 von den Nationalsozialisten ausgeweitet und 1969 in Westdeutschland geändert, um Männern über 21 Jahren Beziehungen zu anderen Männern zu ermöglichen, wurde der Paragraph erst 1994 aus dem Gesetzbuch gestrichen. In der DDR war dies bereits 1968 geschehen. Aber Meises Film ist kein juristisches Drama. Er konzentriert sich auf die Perioden, die Hans im Gefängnis verbringt, und stellt seine beiden Protagonisten und ihre sich entwickelnde Beziehung in den Mittelpunkt. Diese bleibt, nicht zuletzt aufgrund der subtilen und zurückhaltenden Darstellung von Franz Rogowski (Hans) und Georg Friedrich (Victor) undefiniert und verleiht so dem Film ein Gefühl von Verlust und Hoffnung zugleich.

Österreich / Deutschland 2021, Farbe, 116 Min. Mit englischen Untertiteln.
Regie: Sebastian Meise. Mit Franz Rogowski, Georg Friedrich, Anton von Lucke, Thomas Prenn



Sebastian Meise ist ein österreichischer Regisseur und Drehbuchautor. Sein gefeiertes Spielfilmdebüt Stillleben wurde beim San Sebastian IFF uraufgeführt und mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter als Bester Spielfilm beim Diagonale Film Festival. Sein Dokumentarfilm Outing wurde beim Hot Docs Festival in Toronto präsentiert. Sein zweiter Spielfilm Große Freiheit mit dem deutschen Schauspieler Franz Rogowski und dem österreichischen Darsteller Georg Friedrich in den Hauptrollen, feierte seine Weltpremiere in der Sektion Un Certain Regard der Filmfestspiele von Cannes 2021. Er ist Mitbegründer der in Wien ansässigen Produktionsfirma FreibeuterFilm. (Quelle: Match Factory)


 

Details

Preis: Kostenlos mit einer 30 freiem Zugang zu MUBI

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