Kulturelle Entwicklung der Nachkrieg

Online-Sitzungen | Cultural transformation lab

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Kulturentwicklung in der Nachkriegszeit © Goethe-Institut

Über drei Wochen hinweg brachte das Cultural Transformation Lab rund 30 Kulturmanager*innen aus verschiedenen Teilen der Ukraine zusammen, um die kulturelle Entwicklung der Nachkriegszeit zu untersuchen. Während der Online-Sitzungen nahmen die Teilnehmenden an Vorträgen internationaler Expert*innen aus Deutschland, Georgien, Armenien, Bosnien und Herzegowina, Irak, Sudan, Jemen und Myanmar teil, die sich mit den kulturellen Veränderungen nach und zum Teil während den Kriegssituationen in ihren Ländern befassen.

Nach jedem Input gab es Fragerunden und Gespräche mit den Teilnehmenden, um Erkenntnisse aus den internationalen Erfahrungen auszutauschen und zu erörtern, wie diese auf den ukrainischen Kontext übertragen werden können. Sie erfuhren etwas über die Besonderheiten der staatlichen Kulturförderung in den jeweiligen Ländern, die Rolle von Bildung und Kultur in verschiedenen Gesellschaften, sowie über Erinnerungskultur und untersuchten sowohl positive als auch negative Erfahrungen. Dabei war nicht das Ziel, internationale Praktiken zu kopieren, sondern die Teilnehmenden waren bestrebt, die besten Praktiken zu nutzen und sie an ihre Berufsfelder anzupassen.

Darüber hinaus arbeiteten die Teilnehmenden in sechs Gruppen miteinander, die sich auf Architektur, Musik, Kulturerbe, Bibliotheken, Theater und ein freies experimentelles Thema konzentrierten, um gemeinsam Strategien für die Nachkriegsentwicklung ihrer jeweiligen Bereiche in den nächsten zehn Jahren zu erarbeiten und zu präsentieren. Dies diente den Moderator*innen des Labs als Grundlage einen Fahrplan einer allgemeinen Strategie für den Kultursektor in der Ukraine zusammenzustellen, der Anfang 2024 vorgestellt wird.

Das Labor erwies sich als unglaublich fruchtbar und aufschlussreich und brachte eine vielfältige und talentierte Gruppe von Fachleuten mit einzigartigen und wertvollen Hintergründen zusammen. Alle Teilnehmenden waren aktiv beteiligt, wollten mehr lernen und teilten ihre Erfahrungen. Sie befassten sich mit wichtigen und dringenden Themen wie Erinnerung, Wiederaufbau, Identität, Dekolonisierung, Wiedereingliederung, Kunsterziehung, Friedensförderung, Kulturpolitik und Kulturdiplomatie. Darüber hinaus wurde das Lab für viele Teilnehmenden zu einer treibenden Kraft, um ihre Rolle beim Wiederaufbau des Landes in den kommenden Jahren zu verstehen.

In der Erkenntnis, dass Kultur Visionen, Sinne und Werte formt und zur nationalen Heilung und Entwicklung beiträgt, betonte das Cultural Transformation Lab, wie wichtig es ist, dass Kulturschaffende aus verschiedenen Kulturbereichen zusammenarbeiten. Das sehr positive Feedback der Teilnehmenden zeigt ihre Bereitschaft, die Zusammenarbeit im neuen Jahr fortzusetzen und das neu erworbene Wissen in ihrer Praxis anzuwenden, um den Kultursektor der Ukraine weiter zu beleben.