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Blog #3
(Inter-)Kulturelles Projekt zu Deutschland

Was essen die Deutschen? Lediglich Schnitzel, Wurst und Frikadelle? Oder gibt es neben der traditionell deftigen Küche vielleicht auch noch Tendenzen zu einer gesundheitsbewussteren und umweltschonenderen Ernährungsweise zu verzeichnen? Dieser Frage wollte ich mit der Klasse 8v auf den Grund gehen.
Beim Thema Essen darf die Eigenaktivität natürlich nicht zu kurz kommen Beim Thema Essen darf die Eigenaktivität natürlich nicht zu kurz kommen | © Franziska Henze Konzeption
Die Idee, ein Projekt zur Esskultur der Deutschen zu machen, kam mir während des Bewerbungsprozesses für SCHULWÄRTS!. Ziel war es, die kulinarische Diversität in Deutschland sichtbar zu machen und den Schüler*innen verschiedene Perspektiven zum Thema Ernährung aufzuzeigen. Außerdem sollte ein möglichst authentisches und aktuelles Deutschlandbild vermittelt werden.

Mein Projekt unterteilte sich in drei Komponenten. Nach einer allgemeinen Einführung in die Thematik behandelten wir zunächst beliebte deutsche Wurstsorten, dann Bio-Lebensmittel und schließlich Vegetarismus/Veganismus. Als Endprodukt erstellten die Lernenden in Gruppen eine dreiteilige Wandzeitung.
 
Einführung
Um das eigene Vorwissen zu aktivieren und sich auf das Projektthema einzustellen, sollten die Schüler*innen in der ersten Doppelstunde zunächst die Einstiegsfrage „Was essen die Deutschen?“ via mentimeter beantworten. An der Tafel entstand eine Wortwolke, bei der häufig gegebene Antworten größer angezeigt wurden. Natürlich kamen dabei kontrastiv auch die Klassiker der bulgarischen Küche zur Sprache.
Vermutungen der Schüler*innen zu den Essgewohnheiten der Deutschen Vermutungen der Schüler*innen zu den Essgewohnheiten der Deutschen | © Franziska Henze Anschließend erfuhr die Klasse etwas über die (herkömmliche) Ernährungspyramide und es durfte sich in einem kleinen Wettkampf darin messen, wer die meisten Lebensmittel benennen kann. Nach dieser Wortschatzübung äußerten sich die Schüler*innen kurz mündlich dazu, wie sie sich selbst für gewöhnlich ernähren.

Zum Schluss machte ich die Lernenden auch mit kritischen Stimmen zum Zusammenhang von Fleischkonsum und Klimaschutz vertraut. Hiervon zeigten sich einige der Schüler*innen sichtlich erstaunt – vermutlich auch deshalb, weil in Bulgarien extrem viel Fleisch verzehrt wird.
 
Wurst
Leberwurst auf dem Frühstücksbrötchen, Currywurst als Mittagssnack und Salamipizza am Abend - zehn beliebte deutsche Wurstsorten kennen (und lieben) lernen. Ähnlich wie beim Spiel Memory bekamen die Schüler*innen in der zweiten Doppelstunde die Aufgabe, in Kleingruppenarbeit zu jeder Wurstsorte das passende Bild und die passende Beschreibung zu finden. Wer das geschafft hatte, dürfte sich fünf Lieblingswürstchen aussuchen und stichpunktartig Informationen zu ihnen notieren.
Ivana und Boyana mit ihren Lieblings-Wurstsorten Ivana und Boyana mit ihren Lieblings-Wurstsorten | © Franziska Henze Bio-Lebensmittel
Um auch das Hör-Seh-Verstehen zu schulen, kam in der Unterrichtseinheit zu den Bio-Lebensmitteln ein Video des Deutschlandslabors des Goethe-Instituts zum Einsatz. Den folgenden Fragen wurde dabei auf den Grund gegangen: Was bedeutet „Bio?“ Warum ist Bio meist teurer? Was sind Unterschiede zwischen einem normalen und einem Bio-Bauernhof? Sind die Bio-Lebensmittel tatsächlich besser? Wer oder was sind „Bio-Deutsche“?
Im Anschluss an diese Erarbeitungsphase diskutierten die Lernenden in verteilten Rollen darüber, ob in der Schulcafeteria nur noch ausschließlich mit Bio-Lebensmitteln gekocht werden sollte.

Vegetarismus/Veganismus
Nach dieser umfassend theoretischen Auseinandersetzung mit dem Thema Essen wurde es Zeit, endlich selbst etwas zu verkosten… Hierfür trugen die Schüler*innen im Vorfeld zusammen, welche Lebensmittel sie für gewöhnlich zum Frühstück verzehrten. Diese sollten für einen gemeinsamen Brunch in der Schule mitgebracht werden – jedoch in vegetarischer oder sogar veganer Version!

Victoria mit dem veganem Oreo-Kuchen Victoria mit dem veganem Oreo-Kuchen | © Franziska Henze Die Erkenntnis, dass einige der Frühstücks-Favoriten sowieso schon vegetarisch/vegan sind, kam alsbald. Nüsse, Brot, Tomaten, Kekse, Ljutenica, Reiswaffeln, Humus, Äpfel, Bananen, Gurken, Karotten, … 
Einige gingen „aufs Ganze“ und brachten vegetarische Wurst mit. Wiederum andere zeigten sich fast ehrfürchtig vor dieser nicht aus Fleisch bestehenden Wurst und trauten sich kaum, einen Happen zu probieren.

Ich für meinen Teil hatte einen veganen Oreo-Kuchen mitgebracht, welcher zwar sehr gesund, jedoch leider nicht sooo lecker geworden war. Die vegane Schokolade, die einige Schüler*innen mitgebracht hatten, war jedoch wiederum sehr lecker.
 
Nach diesem Ausflug in die Welt der Herbivoren galt es nun, vegetarische und vegane Vorurteile zu hinterfragen. Oft gehörte Annahmen wie „vegan ist unnatürlich/ ein Trend/ extrem/ gesundheitsschädlich“ sollten nicht nur überprüft und dabei lediglich revidiert werden, sondern die „wahren“ und „falschen“ Aspekte daran thematisiert werden.

Am Ende zeigte ich den Schüler*innen noch einige vegane Prominente und Profi-Sportler sowie Statistiken zur steigenden Beliebtheit der veganen Ernährungsweise in Deutschland. An dieser Stelle sollten die Lernenden gleichermaßen reflektieren, inwiefern Vegetarismus oder gar Veganismus auch in Bulgarien ein Trend sind.

Wandzeitung
Plakat „Vegetarismus/Veganismus“ in Entstehung Plakat „Vegetarismus/Veganismus“ in Entstehung | © Franziska Henze Zum Zwecke der Ergebnissicherung erstellten die Schüler*innen schließlich in Gruppenarbeit zu jedem der Schwerpunkte ein Plakat.
Hierfür wurde die Klasse in drei Gruppen eingeteilt: Wurst, Bio und Vegetarismus/Veganismus. Bereits zwei Tage zuvor gab ich den Gruppen Bescheid gesagt, dass sie Bastelutensilien, Illustrationen und ihre Handouts mitbringen sollten, um das Plakat zu gestalten.

Meine Mentorin Weselka und ich brachten ebenfalls einige Materialien mit und unterstützten die Schüler*innen während der Ausarbeitung der Plakate in sprachlicher und gestalterischer Hinsicht. Die meisten gaben sich viel Mühe beim Erstellen der Plakate. Am Ende präsentierte jede Gruppe ihr Plakat im Plenum. Fügte man die Plakate schlussendlich zusammen, entstand eine dreiteilige Wandzeitung, die ein aktuelles, authentisches und facettenreiches Deutschlandbild abzubilden vermochte.
Die Dreifaltigkeit der deutschen Esskultur Die Dreifaltigkeit der deutschen Esskultur | © Franziska Henze

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