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Blog #2
Aller Anfang ist schwer...

Die ersten zwei Wochen an der Schule waren voller Höhen und Tiefen (Und damit meine ich nicht die fünf Stockwerke des Gebäudes, die man täglich rauf und wieder runter läuft).
Da sich die Stundenpläne einiger Lehrkräfte in der ersten Woche noch veränderten, besuchte ich in der ersten Woche die Klassen meiner Mentorin. Weil die achten Klassen zusammen 18 Stunden Deutsch in der Woche haben, habe ich hier die meiste Zeit verbracht.

Die Kinder sind total nett und ehrgeizig, aber da sie erst beginnen Deutsch zu lernen, konnte ich, außer ein paar Sätzen, nur sehr wenig zum Unterricht beitragen. Es ist ein sehr komisches Gefühl sprachlich beinahe komplett auf eine andere Person angewiesen zu sein. Wie sehr ich darauf angewiesen war, merkte ich in der zweiten Woche, als ich versuchte eine eigene Stunde zu halten. Die verlief nur so lange erfolgreich, wie ich durch Übersetzungen unterstützt wurde.

Deshalb habe ich im Verlauf der zweiten Woche versucht, spielerisch schon gelernte Redewendung oder grammatikalische Phänomene zu wiederholen und zu festigen, jedoch keine neuen Elemente einzuführen. Seitdem läuft es sehr viel besser, da sie auf Bekanntes zurückgreifen können. Das ist ja auch ganz normal!

Insgesamt habe ich mehrfach die Rückmeldung bekommen, dass es in dieser Altersstufe ungünstig ist, zu Beginn des Schuljahres ein Praktikum zu machen, da man eben sehr wenig selbst machen kann und eher eine Assistenzfunktion hat. Aber es gibt an der Schule zum Glück viele verschiedene Klassen und „die Lehrerin für das spaßige Wiederholen“ zu sein, macht mir auch sehr viel Spaß.

... und endet trotzdem gut!
 
Anders ist es in der elften Klasse. Hier sind einige Schüler*innen sehr dankbar dafür, dass jemand da ist, mit dem sie Deutsch sprechen und auf diese Weise ihr Vertrauen in ihr eigenes Sprachvermögen stärken können. Das war vor allem während des Distanzunterrichts häufig schwierig. In Rahmen des Themas „Gelebte Demokratie“ hatten sie die Möglichkeit eigene Initiativen zu entwickeln, die Themen behandeln, die für sie und ihre Lebenswelt relevant sind und diese dann im Plenum vorstellen. Dabei sind total tolle und kreative Ergebnisse herausgekommen.
Plakate Bürgerinneninitiative © Gina Borgmann Da die Schule räumliche Engpässe hat, arbeitet sie in zwei Schichten. Einige Jahrgangsstufen kommen am Vormittag, die anderen am Nachmittag. Das ist hier nicht unüblich und habe ich auch schon von Praktikant*innen an anderen Schulen gehört. Ich hatte das große Vergnügen bei dem Nachmittagsprogramm für die fünfte Klasse helfen zu dürfen. Das ist eine total dankbare Aufgabe, da sie total ehrgeizig und wissbegierig sind. Zudem können sie schon sehr gut Deutsch sprechen und verstehen, da sie Deutsch schon seit der Grundschule lernen. Das erleichtert so einiges! Besonders schön fand ich, dass ein paar Schüler*innen kleine Geschenke für mich gebastelt haben und sie mir am Ende der Stunde überreicht haben.
So endet die zweite Woche sehr viel erfolgreicher als die erste und hat mir das Ankommen an der Schule sehr erleichtert.  
 
PLOVEdiv du hast uns verzaubert!
 
Am Wochenende war ich mit einer Freundin aus der Heimat und zwei anderen Praktikantinnen von der deutschen Schule Sofia, die ich hier kennen gelernt habe, in Plovdiv. Diese wunderschöne Stadt ist Bulgariens zweitgrößte Stadt und trotzdem sehr viel kleiner als Sofia. Wie schon in Sofia, kann man auch hier die verschiedensten Einflüsse finden: Es gibt ein altes römisches Theater, kommunistische Gebäude, eine wunderschöne Altstadt und zahlreiche Bauten, die das Gefühl vermitteln, man stünde in der Mittelmeerregion. Außerdem gibt es auch ein ganzes Stadtviertel, das erst vor ein paar Jahren wieder zum Leben erweckt wurde, nachdem es nach dem Sozialismus zunächst etwas verfallen war: Kapana. Hier gibt es zahlreiche Bars und kleine Restaurants und Cafés – alles was das Herz begehrt! 

  • Kapana bei Nacht © Gina Borgmann
    Kapana bei Nacht
  • Altstadt Plovdiv © Gina Borgmann
    Altstadt Plovdiv
  • Römisches Theater © Gina Borgmann
    Römisches Theater
  • Duschamaja Moschee © Gina Borgmann
    Duschamaja Moschee

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