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Blog #3
„Wenn du leben willst, folge mir!“ – Mein Leben in Tbilisi

Die Menschen in Georgien
Alle Menschen, denen ich bis jetzt begegnet bin, sind sehr nett und aufgeschlossen. Sie helfen einem, wo sie können. Fragt man jemandem nach dem Weg, wird man oft begleitet oder es wird ein Taxi gesucht. Gastfreundschaft wird hier auch sehr groß geschrieben. So wird man häufig zum Essen, Teetrinken etc. eingeladen. Da ich noch nicht so viel Georgisch sprechen kann, fällt es mir in manchen Situationen schwer, mich mit den Menschen zu verständigen. In den meisten Fällen gelingt es, manchmal jedoch nicht. Die ältere Generation spricht häufig kein Englisch, dafür Russisch – was ich leider nicht sprechen und verstehen kann. Tbilisi ist sehr international – hier leben Studenten aus der ganzen Welt, es gibt viele Touristen und viele Menschen, die nach Georgien gezogen sind.
 
Essen und Einkaufen
Für deutsche Verhältnisse sind das Essen und das Einkaufen hier in Georgien preiswert. Das hat mich am Anfang sehr überrascht und ich habe mich immer gewundert, inzwischen nach zwei Wochen habe ich mich daran gewöhnt – und ein bisschen machen diese günstigen Preise auch geizig, wenn man dann zu teure Sachen sieht, die man sich eigentlich dennoch leisten könnte. Ein Lari entspricht ca. 33 Cent.
Das typisch georgische Essen ist sehr deftig. Bis jetzt habe ich noch nicht so viel probiert, da ich irgendwann wieder leichteres Essen essen wollte. Was ich bereits probiert habe: Zu allererst Khinkali – eine Art Nudelteig gefüllt mit Brühe und Fleisch. Man isst sie ohne Besteck, sie werden an einem Knubbel festgehalten, dieser bleibt übrig. Dann gibt es Khatchapuri – Puri heißt übersetzt Brot. Khatchapuri ist ein gefüllter Teig mit Bohnen (Lobiani) oder mit Käse. Mein Lieblings-Khatchapuri ist das Ajaruli – ein Teigschiff gefüllt mit Käse, Butter und einem Ei oben drauf. Tschurtschchela ist eine Süßigkeit – Nüsse an einer Kette in Traubensaft getaucht. Diese hängen hier überall. Man bekommt auch die verschiedenen Brotgerichte an jeder Ecke in Tbilisi.

  • Khatchapuri und Co. © Hanna Schnittger
    Khatchapuri und Co.
  • Khatchapuri und Co. © Hanna Schnittger
    Khatchapuri und Co.
  • Tschurtschchela © Hanna Schnittger
    Tschurtschchela
Mein Lieblingsplatz zum Essen und Trinken ist das Althaus – ein sehr gemütliches Teehaus. Hier kann man unzählige Sorten Tee trinken, kalt und warm – ich würde schätzen mindestens 50, wahrscheinlich noch viel mehr. Am besten sind dort die Waffeln mit Banane und Eis! Es gibt aber auch eine große Auswahl an internationalen Speisen, wie zum Beispiel Caesar-Salat oder Spagetti Carbonara. Ich liebe es, nachmittags dort Waffeln zu essen. Aber nur in Begleitung – dann kann man sich die Portion teilen.
  • Mein liebstes Teehaus © Hanna Schnittger
    Mein liebstes Teehaus
  • Waffeln in meinem liebsten Teehaus © Hanna Schnittger
    Waffeln in meinem liebsten Teehaus
Einkaufen kann man hier in internationalen Supermärkten wie Spar, Goodwill oder Carrefour, sowie in kleineren Geschäften oder auf dem Markt. Es gibt hier auch eine große Auswahl an deutschen Lebensmitteln und Hygieneartikeln, diese sind jedoch deutlich teurer als die lokalen Lebensmittel. Eigentlich gibt es fast alles, was man sucht. Was ich noch suche, sind Lutschbonbons gegen Husten. Es gibt auch viele Einkaufsmöglichkeiten für Kleidung, Schmuck etc. Diese Läden sind bunt gemischt, es gibt viel lokales wie auch internationales.
 
Die Tiere
Wie bereits erwähnt, leben eine Menge Straßenkatzen und Straßenhunde in Tbilisi und um die Stadt herum. Sie werden hier „Gemeinschaftstiere“ genannt. Die Menschen hier gehen sehr gut mit den Tieren um und einige füttern sie. Deshalb sind die Tiere sehr lieb zu den Menschen. Ich freue mich sehr darüber, Tiere um mich herum zu haben. Für andere mag es vielleicht doch ungewohnt sein, in einem Restaurant zu essen und dabei einen Straßenhund neben sich liegen zu haben. Ich habe jedoch Respekt vor den großen Hunden – sie liegen wirklich überall und laufen überall herum.
Was man in Tbilisi nicht machen kann, ist ein ungestörtes Picknick. Meine Freundin Petra hat mir erzählt, dass sie eins machen wollte und von Tieren umlagert wurde. Generell sollte man draußen unauffällig essen, wenn man nicht von hungrigen Tieren verfolgt werden möchte.
Es gibt auch andere Tiere, die sich für mich ungewohnt verhalten: außerhalb von Tbilisi leben eine Menge Kühe, Hühner, Pferde etc. Diese laufen oft auf den Straßen umher, ähnlich wie die Hunde und Katzen werden sie dann durch Hupen vertrieben.
  • Die Tiere sind hier überall! © Hanna Schnittger
    Die Tiere sind hier überall!
  • Die Tiere sind hier überall! © Hanna Schnittger
    Die Tiere sind hier überall!
  • Die Tiere sind hier überall! © Hanna Schnittger
    Die Tiere sind hier überall!
 Der Verkehr und die Fortbewegung
„Wollt ihr lebend zurückkommen, dann geht nicht ohne mich über die Straße!“ – so hat es ein Tourguide formuliert. Viele raten mir, nicht über die Straße zu gehen, wenn es nicht nötig ist, weil es gefährlich sein kann. Der Trick, wenn es doch nötig ist: konsequent gehen, keine Angst zeigen und den Fahrern und Fahrerrinnen direkt in die Augen gucken. Es gibt hier Zebrastreifen und Verkehrsschilder, dennoch fahren die meisten kreuz und quer. Gerne werden auch neue Spuren eröffnet oder der Verkehr versucht, durch Hupen zu regeln. An jeder großen Straße gibt es Fußwege, die unter der Straße durchführen – wenn man diese gefunden hat, sehr leicht. In jedem dieser Tunnel gibt es eine Vielzahl an Shops, in denen man günstig gefühlt alles kaufen kann – Essen, Parfüm, Schuhe, Schreibwaren …
Ich bewege mich hauptsächlich mit der Metro und zu Fuß in Tbilisi – typisch deutsch? Es gibt hier eine einzige Metrolinie. Unter der Erde ist es wirklich sehr heiß, ich bin gespannt, wie das im Winter wird. Eine Fahrt kostet ca. 16 Cent und innerhalb von 90 Minuten muss man nur einmal bezahlen.

Eine Fahrt in der Marshrutka Eine Fahrt in der Marshrutka | © Hanna Schnittger Alternativ zur Metro gibt es auch Taxis (sehr günstig!), Busse und die gelben Sprinter, genannt Marshrutkas. Marshrutkas nehmen jeden mit, so viele Leute, wie man in einen Sprinter quetschen kann – die Leute, die stehen müssen, können nur leider nicht mehr sehen, wo sie aussteigen müssen, und das ist wichtig – man muss dem Fahrer Bescheid geben. Ich steige dann ab und an einfach nach Gefühl aus und hoffe, richtig angekommen zu sein.
 

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