Schnelleinstieg:

Direkt zum Inhalt springen (Alt 1) Direkt zur Hauptnavigation springen (Alt 2)

Blog #3
Bom dia professora

Escola Secundária de Francisco Rodriuges Lobo
In Leiria gab es im 16. Jahrhundert einen bekannten Schriftsteller namens Francisco Rodrigues Lobo, der mehrere Pastoralen in Prosa und Reimen schrieb. Seine ihm gewidmete Statue kann man entweder im Stadtzentrum bewundern oder an der Sekundarschule Francisco Rodrigues Lobo, an der ich mein Praktikum machen darf. Die humanistische Schule, auch genannt Liceu, bietet musisch-kunstwissenschaftliche oder technisch-naturwissenschaftliche Profile an. Weiterhin gibt es die Möglichkeit, dass die Schüler*innen den Tourismus-Zweig wählen können und somit die deutsche Sprache erlernen. Grundsätzlich umfasst die Schule die Klassen 10 -12. Da das Fach Deutsch zwei Schuljahre unterrichtet wird, bewegen sich die Schüler*innen auf dem Niveau A1 – A2. Die Schule liegt sehr zentral und wurde vor paar Jahren größtenteils restauriert. Glas und Holz prägen die Klassen- und Lehrerräume und verleihen der Schule eine wohlige Atmosphäre. Es gibt einen großen Computerraum, eine Aula, eine Mensa, zwei große Innenhöfe sowie einen Werk- und Kunstraum. Was die digitale Ausstattung betrifft, haben sämtliche Klassenräume sogenannte white-boards, auf denen man per Beamer Unterrichtsmaterialien projizieren kann.

  • Der schöne Lehrerraum © Katharina Djuric
    Der schöne Lehrerraum
  • Hier macht Unterrichtsvorbereitung Spaß © Katharina Djuric
    Hier macht Unterrichtsvorbereitung Spaß
  • Meine Praktikumsschule © Katharina Djuric
    Meine Praktikumsschule
  • Die Schule von oben © Katharina Djuric
    Die Schule von oben
  • Die offene Sporthalle © Katharina Djuric
    Die offene Sporthalle
  • Der Computerraum © Katharina Djuric
    Der Computerraum
  • Die Bibliothek © Katharina Djuric
    Die Bibliothek
  • Eines der Klassenzimmer © Katharina Djuric
    Eines der Klassenzimmer
  • Die renovierten Gänge © Katharina Djuric
    Die renovierten Gänge
Meine Tätigkeiten
Grundsätzlich assistiere ich in allen Unterrichtsstunden von Lisete. Demnach hospitiere ich, übernehme kleine Unterrichtseinheiten oder ganze Unterrichtsstunden. Insgesamt bin ich bei all ihren Deutschklassen mit an Bord. Dienstags darf ich den gesamten Praktikumszeitraum den kleinen Deutschclub, Club Alemão, übernehmen. Hier bringe ich acht Regel- und Inklusionsschüler*innen Deutsch bei. Das heißt, ich darf eigenständig den Sequenzplan erstellen und die Projektleitung übernehmen. Mittlerweile sind mir diese Schüler*innen besonders ans Herz gewachsen, da sie nicht nur herzensgute und lustige Kinder sind, sondern mit all ihren Macken und Ticks mich begreifen haben lassen, dass Inklusion mit den richtigen Umständen wirklich funktioniert. Für diese Erfahrung bin ich sehr dankbar, denn nun habe ich wirklich erleben dürfen, dass Inklusion wie Annedore Prengel so schön sagt, guttut und eine reine Bereicherung für uns und unsere Gesellschaft ist.
Habt ihr gewusst, dass man in Portugal zu jeder Lehrkraft „professor/a“ sagt? Das heißt, dass oftmals die Schüler*innen gar nicht wissen, wie Lehrer*innen tatsächlich heißen, da der Familienname nicht erwähnt wird. 
 
Der Unterricht in Corona-Zeiten
An dieser Stelle lässt es sich tatsächlich etwas schwerer schreiben, da der Unterricht in Corona-Zeiten leider kaum mehr wieder zu erkennen ist. Sämtliche Sozialformen sind bis auf den Frontalunterricht reduziert, Ausflüge oder Austausche sind bis auf weiteres pausiert, Ein- und Ausgänge sind in bestimmte Richtungen markiert, sodass sich so wenig Menschen wie nur möglich über den Weg laufen und Klassenräume werden nach jedem Verlassen desinfiziert. Die Klassenzimmer dürfen erst dann verlassen werden, wenn der Unterricht aus ist und demnach sitzen die Schüler*innen den ganzen Tag auf ihrem Platz, da sie nur aufstehen dürfen, um auf die Toilette zu gehen - und dann die Maske!
Einerseits bin ich erleichtert, dass sie uns schützt, andererseits erschwert uns das ununterbrochene Maskentragen nach 8 Stunden Unterricht das Atmen. Leider erschwert sie noch etwas: nämlich den Fremdsprachenunterricht. Gerade im DaF-Unterricht ist es besonders wichtig, klar und deutlich vorzusprechen, die Gestik beim Sprechen zu sehen oder die Schüler*innen am Platz zu unterstützen. Aufgrund der Maske ist es teilweise sehr schwer die Aussprache richtig zu vermitteln bzw. für die Schüler*innen schwer zu verstehen und ich selbst darf mich leider nicht weniger wie 1,5 Meter an sie nähern. Das heißt man muss wirklich mit Karacho durchgehend sprechen, damit der Klang durch die Maske verständlich wird und mich jeder versteht. An sich sind wir aber alle froh im Präsenzunterricht sein zu dürfen, jedoch ist es eine ganz andere Art von Unterricht, die man sonst gewohnt ist. Nichtdestotrotz versuchen wir mit neuen kreativen Spielen, Ideen und digitaler Unterstützung den Unterricht so abwechslungsreich und motivierend wie möglich zu gestalten. Wir lassen uns nämlich nicht unterkriegen, auch wenn nun seit dem 15. Oktober mittlerweile der nationale Notstand ausgerufen worden ist. Wir halten stets die Ohren steif und machen das Beste draus!

Top