Blog #6
SEHENSWERTES RUND UM LEIRIA

In den letzten Wochen habe ich wirklich ein paar wunderschöne Ausflüge rund um Leiria gemacht und möchte euch nun von drei Orten berichten, von denen ich wirklich fasziniert bin. Immer wieder stelle ich fest, dass der Bezirk Leiria einiges zu bieten hat. Selbst die Dinos und der Papst haben bereits in dieser portugiesischen Ecke vorbeigeschaut – und wer weiß, vielleicht sogar auch Harry Potter. Zumindest bin ich davon überzeugt.
 
Batalha
Da ich mich sehr für Kunstgeschichte und Architektur interessiere, habe ich bereits viele wunderschöne kulturelle Bauten, Monumente, Kirchen, etc. in vielen verschiedenen Ländern besichtigt. Deswegen denke ich, dass ich einen hohen Anspruch entwickelt habe, wenn es darum geht, dass mich ein neues Werk vom Hocker haut. Batalha aber, hat mich wirklich direkt aus den Socken gehauen.
Batalha ist ein kleiner Ort, 14 Kilometer von Leiria entfernt. Dort kann man das prächtige Dominikanerkloster Mosteiro de Santa Maria da Vitòria bestaunen, welches seit 1983 ein UNESCO Weltkulturerbe ist. Dieses Kloster besteht aus königlichen Grabkapellen, einer Sakristei, Brunnenhäusern, einem Refektorium, einem Dormitorium, einem Kapitelsaal, einer Basilika, einem königlichen Kreuzgang sowie geheimen Gängen. Manche Kapellen sind bis heute noch nicht vollendet und so fehlen an einigen Ecken noch Dächer. Das Kloster stammt aus dem 14. - 16. Jahrhundert und ist demnach ein gotisch-manuelistischer Bau. Beim Bestaunen dieser Wunderwerke stelle ich mir jedes Mal die Frage, wie Menschen ohne Kräne und Maschinen so etwas Beindruckendes vollbringen konnten. Neben den vielzähligen Säulen, Stuckwerken, Fassaden und Mauerkunstwerken geben die Lage und die Glasmalerei Batalha diesen magischen Zauber. Das Kloster ist nämlich so erbaut worden, dass zu jeder Tageszeit die Sonne durch sämtliche bemalte Rosettenfenster hindurchscheinen kann und dadurch ein Tanz der bunten Lichter entsteht – und wenn wir schon bei Magie und Zauber sind...
 
Schlendert man durch den atemberaubenden Kreuzgang, denkt man auf einmal, dass man in Hogwarts ist und Harry Potter mit seinen Freunden gleich um die Ecke kommt. Vielleicht wurde Harry Potter nicht in Schottland, sondern hier in Leiria gedreht und wir wurden bisher nur alle an der Nase herumgeführt. Bei dieser architektonischen Schönheit würde es mich nicht wundern!

 Fátima – ein Ereignis, das Gläubigen ein Leben lang in Erinnerung bleibt
Ein weiterer bezaubernder Ort ist Fátima. Einst war Fátima ein kleines Dorf, doch seitdem drei Hirtenkinder 1917 mehrere Male die Erscheinung Mutter Gottes gesehen haben, ist Fátima einer der wichtigsten Wallfahrtsstätten für Christen geworden. Die Erscheinungskapelle steht dort, wo die Kinder auf die Jungfrau Maria trafen. Grundsätzlich stehe ich zu keiner Religion, jedoch hat dieser Ort etwas wirklich Magisches. Selten habe ich so viele verschiedene Vogelgesänge auf einmal gehört, da sich dutzende bunte Vögel in den anliegenden Kiefern tummeln – als würden sie sich bemühen hier besonders schön zu singen. Irgendwie beeindruckend, wenn man auf diesem Platz steht, der ganz nebenbei der größte Kirchenplatz der Welt ist, und sich vorstellt, dass sich 2017 über eine Million von Gläubigen versammelt haben um zuzusehen, wie Papst Franziskus die verstorbenen Hirtenkinder seliggesprochen hat.
Jedes Jahr kommen rund vier Millionen Menschen nach Fátima. Die letzten Meter robben die Gläubigen auf ihren Knien über den Kirchenplatz zur Kapelle, in der Hoffnung, dass ihre Gebete erhört werden oder durch wundersame Weise ihre Krankheiten geheilt werden. An dieser Stelle ist es jedem selbst überlassen, was er glauben mag oder nicht.
Gruselig ist dennoch, dass alle drei mysteriösen Prophezeiungen der Mutter Gottes tatsächlich eintrafen, wie etwa der Beginn des Kommunismus, der Beginn des Zweiten Weltkrieges und das Attentat auf den Papst.

© Katharina Djuric

Fátima - der größte Kirchenplatz der Welt

 Der Dinosaurierpark in Lourinhã
Nun, ich habe euch ja bereits erzählt, dass im Bezirk Leiria die Dinos durchschlenderten – das habe ich auch wirklich so gemeint, denn tatsächlich kann man in einem alten Bergwerk echte Dinosaurierspuren sehen und in diese hineinsteigen. Wer also einmal nach Leiria kommt, sollte sich das wirklich ansehen!
 
Vor circa 50 Jahren sprengten Bauarbeiter in einem Bergbau mehrere Erd- und Steinplatten, um Kies und Kalksteine für die Weiterverarbeitung zu gewinnen. Nachdem immer tiefer gesprengt wurde und man bereits andere Erdschichten erreicht hatte, fanden die Bauarbeiter seltsame Einbuchtungen im Gestein und suchten Forscher auf. Diese fanden relativ schnell heraus, dass es sich um echte Dinosaurierspuren handelt, da man genau sehen kann, dass diese durch den damaligen Matsch in die Erde eingedrückt worden sind und demnach die Fossile entstanden sind.
 
Die Dinosaurier waren wirklich die bisher wohl größten Lebewesen unserer Erde. Ich habe nämlich versucht von einer in die andere Spur zu springen – keine Chance!
 
Wenn ich ansonsten nicht gerade beschäftigt bin von einem Dino Fußabdruck in den nächsten zu springen, unterrichte ich noch immer sehr gerne in meinen Klassen und halte mittlerweile größeren Abstand, da die Covid-19 Fälle leider auch an unserer Schule stetig steigen. Auch wurden an allen Eingängen dieser Sehenswürdigkeiten streng die Körpertemperaturen gemessen und die Hygienevorschriften beachtet – nur so waren diese Ausflüge überhaupt möglich. Wir schlingen uns also weiterhin durch und bleiben hoffentlich negativ – im wahrsten Sinne des Wortes!