Schnelleinstieg:

Direkt zum Inhalt springen (Alt 1) Direkt zur Hauptnavigation springen (Alt 2)

Blog #3
Winter is coming... (to Georgia)

...bzw. eigentlich ist er schon da. Als ich Anfang September nach Georgien kam, hatten wir an vielen Tagen noch bis zu 30 Grad. Wir haben ziemlich geschwitzt und waren froh, als es abends etwas kühler wurde. Nach und nach ist es abgekühlt, aber es war immer noch sehr angenehm. Seit Anfang November ist die Kälte jedoch hier angekommen. Die Temperaturen steigen nun nicht mehr über 10 Grad und in der Nacht gibt es Frost. Die Kälte ist natürlich nicht vergleichbar mit Sibirien oder Kanada. Eigentlich ist es also nicht so kalt, aber es fühlt sich aus mehreren Gründen so an.
 
Winter in Gori

Zum einen gibt es Gori fast immer Wind. Dieser ist momentan sehr kalt. Da fühlt es sich gleich kühler an als es eigentlich ist. Zum anderen ziehen sich die Georgier*innen gefühlt immer gleich an. Im Sommer habe ich mich gefragt, ob sie in ihren Strickjacken nicht den Hitzetod sterben würden. Jetzt frage ich mich das Gleiche aufgrund der Kälte. Nach und nach erscheinen schon einige Winterjacken auf der Straße. Allerdings tragen die meisten Georgier*innen lediglich einen Pullover, eine Lederjacke oder einen Cardigan. Zunächst habe ich mich noch angepasst und lieber etwas gefroren. Mittlerweile friere ich aber schon manchmal mit meiner dicken Jacke und möchte sie auf keinen Fall missen.

Das Schöne ist, dass es in georgischen Restaurants sehr leckere Suppen gibt, mit denen man sich schnell wieder aufwärmen kann. Auch mein Teeverbrauch ist merklich angestiegen. Ein weiterer Vorteil vom Winter ist der Schnee. In Gori gibt es zwar (noch) keinen. Aber von hier aus hat man einen wunderschönen Blick auf die schneebedeckten Berge des großen Kaukasus. Da werde ich nie müde hinzusehen und die Aussicht zu genießen. Außerdem kann man ein bisschen Kälte bei einem grandiosen blauen Himmel und strahlender Sonne schon ertragen.

  • Blick auf die schneebedeckten Berge © Petra Kurz
    Blick auf die schneebedeckten Berge
  • Unten Achaldaba, oben die Berge © Petra Kurz
    Unten Achaldaba, oben die Berge
Winter in meiner Wohnung

Ja, meine Wohnung ist so eine Sache. Mit ihr bleibt es immer spannend. Als es kälter wurde, habe ich versucht die Heizung anzumachen. Daran scheiterte ich kläglich, wusste aber nicht, ob es an mir oder an der Heizung lag. Es handelt sich nämlich um eine Gasheizung und das Prinzip des Anmachens habe ich zunächst nicht ganz verstanden. Generell wurde ich so erzogen, dass man Heizenergie spart und lieber einen dicken Pullover anzieht. Allerdings wurde es selbst damit langsam sehr kalt in der Wohnung, da in allen Fenstern und Außenwänden Löcher sind, durch die die Kälte eindringen kann. Nachdem ich meine Lehrerin um Hilfe gebeten hatte und diese auch an meiner Heizung scheiterte, kam ein Handwerker und jetzt kann ich endlich den Abend zu Hause mit einem Tee und einer Serie genießen.

Meine Gasheizung Meine Gasheizung | © Petra Kurz Winter in der Schule

In der Schule wurden dieses Jahr eigentlich moderne Heizungen installiert. Darauf waren alle Lehrerinnen sehr stolz. Als der Winter jedoch kam, war klar, dass sie doch noch nicht ganz funktionstüchtig waren und das erst mal auch so bleiben würde. Darum haben wir die letzten zwei Wochen sehr gefroren und ich stand in meiner Daunenjacke vor der Klasse. Auch dieses Gebäude ist schlecht isoliert und deshalb sehr kalt. Diese Woche kamen nun die alten Holzöfen zum Vorschein. In jedem Klassenzimmer steht jetzt ein Ofen. Ich finde es sehr lustig, aber es hilft, auch wenn es teilweise sehr raucht. Im Lehrerzimmer gibt es einen Heizlüfter, um den sich in den Pausen alle wie um ein Lagerfeuer sammeln. Sehr gemütlich das Ganze.
 
  • Holzofen im Klassenzimmer © Petra Kurz
    Holzofen im Klassenzimmer
  • Wärmen am Heizstrahler © Petra Kurz
    Wärmen am Heizstrahler
 

Top