06.05.2013: Goethe-Institut und Robert Bosch Stiftung unterstützen engagierte Muslime in deutschen Städten



Die meisten muslimischen Gemeinden beraten ihre Mitglieder weit über religiöse Aspekte hinaus: Sie helfen beim Umgang mit Behörden oder bei schulischen Fragen der Kinder. Um sie bei dieser Aufgabe zu unterstützen, werden rund 100 engagierte Mitglieder muslimischer Gemeinden sprachlich und inhaltlich fortgebildet. In zunächst vier deutschen Großstädten bieten Goethe-Institut und Robert Bosch Stiftung ein mehrjähriges Fortbildungsangebot an. Das Projekt startet am 23. Mai in Hamm. Hamburg, Essen und Mannheim folgen.

Mit dem Projekt „Muslimische Gemeinden als kommunale Akteure“ stärkt das Goethe-Institut in Zusammenarbeit mit der Robert Bosch Stiftung den Austausch zwischen muslimischen Gemeinden und kommunalen Organisationen und Verbänden. Ehrenamtliche haben nun die Chance, sich über mehrere Jahre fortbilden zu lassen, damit sie den Mitgliedern ihrer Gemeinde besser zur Seite stehen können: beim Ausfüllen von Anträgen, beim Umgang mit Behörden oder als Engagierte in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch der direkte Kontakt mit Verantwortlichen in Behörden und Ämtern. Die Fortbildung richtet sich an engagierte Vertreter muslimischer Gemeinden, die dort eine vertrauensvolle und meinungsbildende Rolle spielen.

„Für ein fruchtbares Zusammenleben ist das gegenseitige Verständnis zwischen muslimischen Gemeinden und kommunalen oder kirchlichen Organisationen wichtig. Dafür braucht es natürlich sprachliche und interkulturelle Kompetenzen – es hilft aber auch, wenn beide Seiten feste Ansprechpartner haben, an die sie sich vertrauensvoll wenden können“, betont Angela Kaya, Regionalleiterin der Goethe-Institute in Deutschland.

„Engagierte Muslime sind für unsere Städte unglaublich wichtig. Von vielen unbemerkt, leisten sie in ihren Gemeinden großartige Arbeit. Damit sie ihre Vermittlerrolle in unserer Gesellschaft noch besser ausfüllen können, wollen wir das Netzwerk zwischen muslimischen Gemeinden und anderen kommunalen Akteuren stärken“, unterstreicht Olaf Hahn, Bereichsdirektor bei der Robert Bosch Stiftung.

Die Fortbildung

Neben einem umfangreichen Sprachkursangebot, das insgesamt 25.000 Unterrichtseinheiten umfasst, beinhaltet die Fortbildung eine zehntätige Seminarreihe, die sich kommunalen Schwerpunktthemen widmet. Dabei steht der Praxisbezug im Vordergrund: Die Teilnehmer sind eingeladen, die Themen mitzubestimmen und zu gestalten, je nach dem individuellen Bedarf, der in den verschiedenen muslimischen Gemeinden in Deutschland besteht. Auch persönliche Gespräche und der direkte Kontakt mit Verantwortlichen und Entscheidungsträgern in Behörden und Einrichtungen spielen eine wichtige Rolle.

Eine Konferenz in München im Sommer 2014 bietet allen Teilnehmer der verschiedenen Städte zudem die Möglichkeit Erfahrung auszutauschen und Kontakte über die eigene Gemeinde hinaus zu knüpfen.

Das Goethe-Institut und die Robert Bosch Stiftung arbeiten bereits seit vielen Jahren in zahlreichen Projekten im In- und Ausland erfolgreich zusammen. Beispielsweise leisten die „Robert Bosch Kulturmanager“ einen wichtigen Beitrag der Völkerverständigung zwischen Deutschland und Ländern in Mittel- und Osteuropa sowie der arabischen Welt. Enge Kooperation bestehen aber auch bei Schüleraustausch-Projekten oder Übersetzerpreisen. Auch zum Themenfeld „Islam in Deutschland“ haben Goethe-Institut und Robert Bosch Stiftung bereits in der Vergangenheit erfolgreich zusammengearbeitet. Unter anderem haben sie von 2009 bis 2011 gemeinsam Sprachkurse für Imame in Baden-Württemberg durchgeführt. Die fachliche Fortbildung von religiösem Personal hat das Goethe-Institut im bundesgeförderten Projekt „Imame für Integration“ von 2009 bis 2012 bereits erfolgreich praktiziert.

Weitere Informationen:

www.goethe.de/maka
www.bosch-stiftung.de

Kontakt:

Christoph Mücher
Pressesprecher und
Bereichsleiter Kommunikation
Goethe-Institut Zentrale
Tel.: +49 89 15921 249
muecher@goethe.de

Viola Noll
Pressereferentin
Goethe-Institut
Hauptstadtbüro
Tel.: +49 30 25906-471
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