14.02.2014: Goethe-Institut Moskau erhält Alexander-Men-Preis

Der Alexander-Men-Preis geht erstmals an eine Organisation: das Goethe-Institut Moskau. Das 1992 gegründete deutsche Kulturinstitut erhält die Auszeichnung für die Förderung deutsch-russischer Beziehungen. Bruno Gross, kaufmännischer Direktor des Goethe-Instituts, nimmt den Preis am 14. Februar 2014 in der Staatlichen Rudomino-Bibliothek für ausländische Literatur in Moskau entgegen.

In der Begründung der Jury zur Vergabe des Alexander-Men-Preises heißt es: „Das Goethe-Institut Moskau erhält die Auszeichnung für die Schaffung eines einigen geistigen Kulturraums zwischen Russland und Deutschland sowie für die Förderung allgemeiner humanistischer Werte wie: Einsatz für eine offene Gesellschaft, demokratische Partizipation und Achtung der Menschenrechte.“ Unmittelbarer Anlass für die Juryentscheidung war die führende Rolle des Goethe-Instituts Moskau bei der Vorbereitung und Durchführung des Deutschlandjahres von Juni 2012 bis Juni 2013 in Russland mit rund 1.000 Veranstaltungen in über 100 russischen Städten. Auch das über 20 Jahre andauernde Engagement des Moskauer Goethe-Instituts und seiner Mitarbeiter sollte mit der Preisverleihung gewürdigt werden.

Jekaterina Genijewa, Generaldirektorin der Bibliothek und Vorsitzende der Jury, übergibt den Preis an Dr. Bruno Gross, Vorstandsmitglied und kaufmännischer Direktor des Goethe-Instituts. Die Laudatio hält Gregori Iwlijew, stellvertretender russischer Kulturminister. Das Auswärtige Amt wird von Sabine Anne Sparwasser, Beauftragte des Auswärtigen Amtes für Kommunikation, das Deutschlandbild im Ausland und Deutsch als Fremdsprache, vertreten. Zu den zahlreichen Ehrengästen gehört die Gründungsdirektorin des Goethe-Instituts Moskau Kathinka Dittrich van Weringh, die 1995 als erste Persönlichkeit mit dem Alexander-Men-Preis ausgezeichnet wurde.

In seiner Dankesrede hebt Vorstandsmitglied Bruno Gross hervor: „Das Goethe-Institut handelt aus der tiefen Überzeugung heraus, dass nur durch langfristig angelegte Partnerschaften und einen kontinuierlichen Austausch mit den Menschen vor Ort ein kultureller Dialog auf Augenhöhe möglich ist. Kern unserer Arbeit ist ein gleichberechtigtes Miteinander, das auf Partizipation basiert.“ Das Preisgeld in Höhe von 2.600 Euro spendet das Goethe-Institut an das integrative Theaterstudio KROOG II in Moskau.

Der Alexander-Men-Preis wird seit 1995 jährlich abwechselnd in Russland und Deutschland für einen herausragenden Beitrag zur geistigen und kulturellen Annäherung der Völker Russlands und Deutschlands verliehen. Stifter des Preises sind die Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart, die Allrussische Staatliche Rudomino-Bibliothek, die Europäische Akademie für Zivilgesellschaft Moskau, die Zeitschrift für ausländische Literatur und das Institut für osteuropäische Geschichte und Landeskunde der Universität Tübingen. Von 1995 bis 2012 wurden mit dem Alexander-Men-Preis Persönlichkeiten des politischen und kulturellen Lebens ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise um die deutsch-russischen Beziehungen verdient gemacht haben. Für das Jahr 2013 ging der Preis erstmals an eine Organisation.

Der Religionsphilosoph, Priester und Dissident Alexander Men zählt zu den bekanntesten russisch-orthodoxen Theologen des 20. Jahrhunderts. Er setzte sich für die religiöse und kulturelle Annäherung aller Menschen ein. Nach dem Ende der Sowjetunion gewann er große Popularität, wurde jedoch von russischen Nationalisten und Antisemiten wegen seiner jüdischen Herkunft und ökumenischen Auffassungen angefeindet und am 9. September 1990 ermordet.

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Christoph Mücher
Pressesprecher und
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Goethe-Institut Zentrale
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