19.03.2014: „Glaubenssachen“: Deutsch-Israelische Literaturtage 2014

„Glaubenssachen“ stehen dieses Jahr im Mittelpunkt der Deutsch-Israelischen Literaturtage in Berlin und Frankfurt (Oder). Wo ist die Religion in der heutigen Literatur verankert? Welche Rolle spielt sie in gesellschaftlichen Debatten und im Alltag? Israelische und deutschsprachige Autorinnen und Autoren wie Assaf Gavron, Thomas Glavinic, Sibylle Lewitscharoff, Eva Menasse und Meir Shalev diskutieren auf Einladung des Goethe-Instituts und der Heinrich-Böll-Stiftung.

Wie gehen unsere Gesellschaften mit Religiosität um? Wer bestimmt heute, was Moral ist? Und ist die Literatur der Ort, diese Fragen zu verhandeln? In Ländern wie Deutschland scheint die Säkularisierung unaufhaltsam voranzuschreiten. Dennoch – oder gerade deswegen – flackern regelmäßig hitzige Kontroversen auf, in denen religiöse Fragen mit verhandelt werden – über Kruzifixe in der Schule, Beschneidung von Jungen, die Rolle des Islam in Europa oder die Grenzen der Selbstermächtigung des Menschen.

Israel definiert sich als jüdischer Staat. Das muss man nicht religiös lesen: Im Sinne seiner Gründer ging es um die politische Heimstatt der Juden. Doch welchen Einfluss hat Religion hier tatsächlich? Zu welchen Konflikten führen orthodoxe und säkulare Strömungen in dem Land, das auf der Utopie Theodor Herzls und dem Glauben an eine andere, bessere Welt gegründet wurde?

Es lesen und diskutieren: Sarah Blau, Micha Brumlik, Hannah Dübgen, Assaf Gavron, Thomas Glavinic, Aviad Kleinberg, Nili Landesman, Sibylle Lewitscharoff, Eva Menasse, Fania Oz-Salzberger, Ulrich Peltzer, Martin Schäuble, Meir Shalev, Yali Sobol und Benjamin Stein.

Programm:
Eröffnung: Samstag, 5. April 2014, 19.30 Uhr: Am Anfang war das Wort

Begrüßung mit Ralf Fücks, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, und Klaus-Dieter Lehmann, Präsident des Goethe-Instituts
Lesung, Diskussion mit Meir Shalev und Eva Menasse
Moderation: Albert Eckert
Deutsches Theater (Kammerspiele), Schumannstr. 13a, 10117 Berlin

Sonntag, 6. April 2014, 15 Uhr: „An ihrer Stelle“ (Israel 2012)
Filmvorführung, Diskussion
Auf Hebräisch mit deutschen Untertiteln
Moderation: Christian Römer, Heinrich-Böll-Stiftung
Kino Central, Rosenthaler Straße 39, 10178 Berlin

Sonntag, 6. April 2014, 19:30 Uhr: Allgegenwärtig und allmächtig?
Lesung, Diskussion mit Aviad Kleinberg und Sibylle Lewitscharoff
Moderation: Ralf Fücks, Heinrich-Böll-Stiftung
Grüner Salon/Volksbühne, Rosa-Luxemburg-Platz 2, 10178 Berlin

Dienstag, 8. April 2014, 19:30 Uhr: (Zu-)geschriebene Identität
Lesung, Diskussion mit Sarah Blau und Benjamin Stein
Moderation: Shelly Kupferberg, Kulturradio vom rbb
Kleist Forum, Platz der Einheit 1, 15230 Frankfurt/Oder

Mittwoch, 9. April 2014, 19:30 Uhr: Überlieferung und jüdische Identität
Diskussion mit Fania Oz-Salzberger und Micha Brumlik
Moderation: Marianne Zepp, Heinrich-Böll-Stiftung
Denkerei, Oranienplatz 2, 10999 Berlin

Donnerstag, 10. April 2014, 20 Uhr: Wunden und Wunder
Lesung, Diskussion mit Sarah Blau und Thomas Glavinic
Moderation: Sigrid Brinkmann, Deutschlandradio Kultur
Literaturhaus Berlin, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin

Freitag, 11. April 2014, 20 Uhr: Geist der Zeiten
Lesung, Diskussion mit Yali Sobol und Ulrich Peltzer
Moderation: Bernd Zabel, Goethe-Institut
Literaturhaus Berlin, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin

Samstag, 12. April 2014, 20 Uhr: Glaube ohne Grenzen
Lesung, Diskussion mit Assaf Gavron und Martin Schäuble
Moderation: Arne Schneider, Goethe-Institut
Literaturhaus Berlin, Fasanenstraße 23, 10719 Berlin

Sonntag, 13. April 2014, 11:30 Uhr Herr der Lage
Lesung, Diskussion mit Nili Landesman und Hannah Dübgen
Moderation: Shelly Kupferberg, Kulturradio vom rbb
Renaissance-Theater Berlin, Bruckner-Foyer,
Knesebeckstraße 100, 10623 Berlin

Alle Lesungen finden in deutscher und hebräischer Sprache mit Simultanübersetzung statt.

Interviewanfragen und Anmeldung zu den einzelnen Veranstaltungen bei:
sabine.willig.extern@goethe.de

Die Deutsch-Israelischen Literaturtage werden vom Goethe-Institut und der Heinrich-Böll-Stiftung veranstaltet und 2014 von der Bundeszentrale für politische Bildung und der Botschaft des Staates Israel gefördert. In Zusammenarbeit mit der Denkerei, dem Deutschen Theater, dem Grünen Salon, dem Kino Central, dem Literaturhaus Berlin, der Messe und Veranstaltungs GmbH in Frankfurt (Oder) und dem Renaissance-Theater Berlin. Medienpartner sind Berliner Zeitung, taz, Jüdische Allgemeine, Kulturradio vom rbb, Kol Berlin und Aviva-Berlin.

Kontakt:

Sabine Willig
Kommunikation
Deutsch-Israelische
Literaturtage
Tel.: +49 30 25906 545
sabine.willig.extern@goethe.de

Viola Noll
Pressereferentin
Goethe-Institut Hauptstadtbüro
Tel. +49 30 25906 471
noll@goethe.de

Vera Lorenz
Pressesprecherin
Heinrich-Böll-Stiftung
Tel.: +49 30 28534 217
lorenz@boell.de