07.08.2014: Debatte zur Zukunft der Deutschen Sprache
Halbzeit für Deutsch 3.0

60 Institutionen, 40 Veranstaltungen: Die Initiative DEUTSCH 3.0 zieht eine positive Halbzeitbilanz. „Als wir die Veranstaltungsreihe vor einem halben Jahr ins Leben riefen, wollten wir einen breiten gesellschaftlichen Diskurs anstoßen“, sagt Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts. „Das große Interesse hat uns dann aber selbst überrascht: In kürzester Zeit haben sich fast sechzig Institutionen gefunden, die sich gemeinsam mit uns mit der Zukunft der deutschen Sprache auseinandersetzen.“ Noch bis Ende November finden zahlreiche Veranstaltungen rund um das Thema statt – dann werden die Ergebnisse in einer Abschlussveranstaltung zusammengeführt. Das vollständige Programm findet sich unter: www.deutsch3punkt0.de

Im Herbst setzen das Goethe-Institut und seine Partner die Reihe DEUTSCH 3.0 mit vielen weiteren thematisch breit gefächerten Veranstaltungen fort. Ob und wie man Gesetze und Amtsschreiben „einfacher“ machen kann, steht im Fokus der Veranstaltung „MACHT POLITIK SPRACHE ... verständlich?“ des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz am 8. Oktober. Mit „Zweisprachigkeit in der Schweiz“ beschäftigt sich die Schweizerische Botschaft in Berlin am 6. Oktober. Welche Rolle „Wörterbücher im 21. Jahrhundert“ spielen, darüber gibt eine gleichnamige Veranstaltung des Digitalen Wörterbuchs der deutschen Sprache (DWDS) am 15. Oktober Aufschluss, ebenfalls in Berlin. Auch der Zusammenhang zwischen Sprache, Migration und Wirtschaft wird in mehreren Veranstaltungen thematisiert, etwa im Rahmen der vom Goethe-Institut und der Bundeszentrale für politische Bildung ausgerichteten Konferenz „Sprache. Mobilität. Deutschland.“ am 6. und 7. November in Berlin.

Am 1. Dezember sollen die wichtigsten Impulse nach einem Jahr DEUTSCH 3.0 im Rahmen einer Abschlussveranstaltung im Museum für Kommunikation Berlin vorgestellt werden. Gemeinsam mit seinen Partnern wird das Goethe-Institut rekapitulieren, welche Anregungen für den zukunftsfähigen Umgang mit unserer Sprache die Bestandsaufnahme im Rahmen von DEUTSCH 3.0 ergeben hat.

So unterschiedlich die bisherigen Veranstaltungen der Reihe waren, eines verbindet sie: die Frage nach der aktuellen und künftigen Bedeutung der deutschen Sprache als Schlüsselinstrument unserer sozialen, kulturellen und ökonomischen Weiterentwicklung. Der Fokus variierte dabei stark zwischen den Institutionen: Während das Zentrum für Allgemeine Sprachwissenschaft Berlin (ZAS) die Hürden und Potenziale thematisierte, die mehrsprachige Kinder zu meistern haben, erforschte die Universität Zürich mit Jugendlichen, wie Sprache im Labor messbar, erforschbar und visualisierbar gemacht wird. „Der Brückenschlag zwischen den Institutionen einerseits und ein Perspektivwechsel zwischen den Disziplinen andererseits ist uns wichtig“, so Generalsekretär Ebert. „Mit unserer Aktion wollen wir nicht nur ein Bewusstsein für den Wandel unserer Sprache in einer vernetzten Welt schaffen, sondern auch Ideen generieren, wie wir darin das Deutsche stärken
können.“

Flankiert wurden die Veranstaltungen, an denen bisher etwa 1.500 Menschen teilnahmen, von Einsätzen der so genannten „Sprach-Sprech-Fragen-Box", die an zahlreichen Orten in Deutschland Halt machte, um von Sprachinteressierten auf der Straße Fragen und Ideen zur deutschen Sprache einzusammeln. In Videos auf www.deutsch3punkt0.de können Zuschauer nun erfahren, warum die deutsche Sprache einfach oder schwer ist, was das längste deutsche Wort ist und ob Substantive irgendwann nicht mehr mit Großbuchstaben
geschrieben werden.

Hintergrund:
Unsere Sprache und unsere Kommunikationsgefüge sind im Wandel begriffen. Vor diesem Hintergrund hat das Goethe-Institut in Zusammenarbeit mit Duden, dem Institut für Deutsche Sprache und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft die internationale Veranstaltungsreihe DEUTSCH 3.0 initiiert. DEUTSCH 3.0 bietet – in Zusammenarbeit mit Akteuren aus Gesellschaft, Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft – das Reflexionsfeld für einen breiten Diskurs zur deutschen Sprache. Durch gemeinsame Überlegungen sollen neue Erkenntnisse gewonnen, der Orientierungsprozess unterstützt und die Zukunftsfähigkeit der deutschen Sprache gesichert werden. Weitere Informationen sind unter www.deutsch3punkt0.de abrufbar.

„Deutsch 3.0“ ist ein Projekt des Goethe-Instituts in Zusammenarbeit mit dem Duden, dem Institut für Deutsche Sprache, dem Stifterverband für die deutsche Wissenschaft und weiteren Partnern aus Gesellschaft, Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft, Bildung, Medien und Kunst. Medienpartner sind Deutschlandradio Kultur und ZDF aspekte.


Kontakt:
Christoph Mücher
Pressesprecher und Bereichsleiter Kommunikation
Goethe-Institut Zentrale
Tel.: +49 89 159 21 249
muecher@goethe.de

Richard Tigges
Kommunikation "DEUTSCH 3.0"
TOPTEXT Medienservice
Tel.: +49 162 493 493 7
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