07.11.2014: Konferenz "Sprache. Mobilität. Deutschland."
Özoğuz: „Es wird oft unterschätzt, was Sprache für den einzelnen bedeutet“

Staatsministerin Aydan Özoğuz, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, betonte am Freitag bei der Konferenz „Sprache. Mobilität. Deutschland.“: „Sprache ist ein hohes Gut für jeden. Es wird oft unterschätzt, was Sprache für den einzelnen und das eigene Selbstbewusstsein bedeutet.“ Auf der Tagung, die vom Goethe-Institut gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung organisiert wurde, tauschten sich Experten zum Thema Mobilität und Fachkräftemangel aus.
 

Staatsministerin Özoğuz erläuterte weiter, dass mangelnde Sprachkenntnisse auch zu Zurückhaltung in sozialen Situationen führen können: „Wie schade, wenn mangelnde Sprachkenntnisse einem den Mut nehmen, weil man sich sagt, dass man nur perfekte deutsche Sätze in den Mund nehmen darf."

Eröffnungsredner Heribert Prantl (Süddeutsche Zeitung) plädierte bereits am Donnerstag dafür, dass Willkommenskultur gelebt werden müsse, anstatt „nur wie Schnittlauch auf einer Suppe von Vorurteilen" zu schwimmen. Prantl schloss: „Der Reichtum der Sprachen, der Kulturen, der Traditionen, der Religionen und der Menschen – er muss hineingenommen werden in unser Deutschland und in die Europäische Union. Das ist Willkommenskultur. Das ist moderne Demokratie. Das ist Europa. Das bringt Frieden und Wohlstand. Das schafft die Heimat Europa."

Berufliche Mobilität, der prognostizierte Fachkräftemangel in Deutschland und daraus resultierende kulturelle Entwicklungen lagen im Hauptfokus der Konferenz, die in der Berliner Kulturbrauerei am 6. und 7. November 2014 stattfand. Diskutiert wurde dort etwa, ob die Mobilität eine Chance sei, die lokalen Arbeitsmärkte in Südeuropa zu entlasten oder ob sie eher eine zusätzliche Belastung darstelle, weil qualifizierte Arbeitskräfte das Land verlassen. Die Konferenz versammelte dazu Experten aus Spanien, Griechenland, Bulgarien und Deutschland, die sich mit diesen Fragen beschäftigten.

Auf der Konferenz wurde auch darüber diskutiert, wie sich Ausländer auf den deutschen Arbeitsmarkt vorbereiten und mit welchen Erwartungen sie nach Deutschland kommen. Andersherum stellte sich die Frage, wie die Willkommenskultur in deutschen Unternehmen etabliert ist und welches Konzept hinter diesem Begriff steckt.

Weitere Informationen:
www.goethe.de/konferenz-mobilitaet

Eine Konferenz des Goethe-Instituts in Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für politische Bildung. Die Veranstaltung findet im Rahmen von DEUTSCH 3.0 statt, einem Projekt des Goethe-Instituts in Zusammenarbeit mit Duden, dem Institut für Deutsche Sprache, dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft sowie Partnern aus Gesellschaft, Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft, Bildung, Medien und Kunst. Medienpartner sind Deutschlandradio Kultur und ZDF aspekte. Weitere Informationen sind unter www.deutsch3punkt0.de abrufbar.

Kontakt:

Dr. Jörg Schumacher
Pressesprecher und 
Bereichsleiter Kommunikation
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joerg.schumacher@goethe.de

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Pressereferentin
Goethe-Institut
Hauptstadtbüro
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