11.11.2014: Videobrücke Berlin – Riga – Zagreb – Moskau
Nationalstaatenbildung, kulturelle Identität und Ost-West-Beziehungen

Wie ist es um den Stand der nationalen Debatten in Russland, Deutschland, Lettland und Kroatien bestellt? Auf welche Weise werden Debatten rund um den Begriff „Nation“ in den jeweiligen Ländern geführt? Wie stark nehmen historische Dimensionen Einfluss auf derzeitige Konflikte zwischen Ost und West? Bei zwei trinationalen Konferenzschaltungen aus dem Zeughauskino Berlin zu den Goethe-Instituten in Riga, Zagreb und Moskau kommen am 24. November und 9. Dezember 2014 jeweils drei Experten aus historischer und kulturwissenschaftlicher Perspektive ins Gespräch.
 

Hundert Jahre nach 1914 sind die Beziehungen zwischen Ost und West erneut von Spannungen gekennzeichnet. So sind die Zugehörigkeiten einzelner Staaten, Regionen und Kulturen ebenso wie das Recht auf Selbstbestimmung umstritten. Verschiedene politische und kulturelle Ordnungs- und Integrationsvorstellungen konkurrieren im postsozialistischen Raum. In einem eigens entwickelten Format, das auch die Diskussion mit dem Publikum in Russland, Lettland und Kroatien eröffnet, bringt das Goethe-Institut grenzübergreifend per öffentlicher Videoschaltung Experten aus drei Nationen ins Gespräch.
 
Die erste Schaltung Berlin – Riga – Moskau am 24. November reflektiert die Entstehung neuer Nationalstaaten nach dem Untergang der Imperien, die Europa bis zum Ersten Weltkrieg entscheidend geprägt haben. Zugleich sollen die weiteren historischen Zäsuren des 20. Jahrhunderts, die Auseinandersetzung mit dem sozialistischen Erbe sowie die historische Dimension gegenwärtiger Konflikte diskutiert werden.
 
Im Mittelpunkt der zweiten Schaltung Berlin – Zagreb – Moskau am 9. Dezember stehen die Befragung eines kulturellen Identitätsbegriffs sowie die Rolle von Sprache und Medien im Prozess der nationalen Selbstfindung.
 
Die in diesem Kontext geführten Kulturdebatten mit ihren Erinnerungspolitiken und Sprachregelungen interessieren ebenso wie die Potentiale zivilgesellschaftlicher Beteiligung. Aus lokaler und historischer Perspektive gilt das Augenmerk insbesondere auch der Zukunft der angesprochenen Gesellschaften.
 
Montag, 24.11.2014, 18:00-19:30 Uhr
Zeughauskino (Unter den Linden 2, 10117 Berlin)
Berlin – Riga – Moskau

Berlin: Dr. Jan C. Behrends (Historiker, Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam), Dr. Johannes Grotzky (Moderator)
Riga: Prof. Aivars Stranga (Historiker, Lettische Universität Riga), Dr. Ivars Ijabs (Politikwissenschaftler)
Moskau: Prof. Alexey Miller (Historiker, Europäische Universität St. Petersburg), Dr. Liudmila Novikova (Historikerin)
 
Dienstag, 9.12.2014, 18:00-19:30 Uhr
Zeughauskino
Berlin – Zagreb – Moskau

Berlin: Prof. Dr. Hannes Grandits (HU Berlin, Institut für Südosteuropäische Geschichte), Dr. Johannes Grotzky (Moderator)
Zagreb: Prof. Ivo Banac (Yale University, Dept. of Eastern European History; Universität Zagreb), Moderator NN.
Moskau: Prof. Dr. Gasan Gusejnov (Kulturwissenschaftler, Nationale Forschungsuniversität „Hochschule für Wirtschaftswissenschaften“), Dr. Anatoly Golubovsky (Historiker)
 
Veranstaltungssprache ist Englisch. An allen Veranstaltungsorten wird simultan übersetzt.
 
Weitere Informationen zum Programm finden Sie unter:
www.goethe.de/videobruecke

 
„Videobrücke Berlin – Riga – Zagreb - Moskau“ ist eine Veranstaltung des Goethe-Instituts in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Historischen Museum in Berlin. Mit freundlicher Unterstützung des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam, gefördert durch das Auswärtige Amt im Rahmen des Gedenkjahres 2014.
 
Kontakt:

Margarete Schwind
SCHWIND- KOMMUNIKATION
Tel.: +49 30 31998 320
ms@schwindkommunikation.de
 
Viola Noll
Pressereferentin
Goethe-Institut
Hauptstadtbüro
Tel.: +49 30 25906 471
noll@goethe.de