07.02.2017: Gespräche über den Status der Honorarlehrkräfte mit der Deutschen Rentenversicherung
Maßnahmen zur Sicherung des Lehrangebots in Deutschland

Die Leitung der Goethe-Institute in Deutschland hat alle notwendigen Maßnahmen ergriffen, um das Lehr- und Prüfungsangebot der kommenden Monate in weitgehendem Umfang aufrecht zu erhalten und schnellstmöglich wieder auf das bisherige Niveau zu heben. Hintergrund der Maßnahmen ist eine noch laufende Prüfung der Deutschen Rentenversicherung, die laut Mitteilung vom Januar 2017 den Status der Honorarlehrkräfte als freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter infrage stellt. Das Goethe-Institut teilt diese Auffassung nicht, muss aber aus rechtlichen Gründen bis zur abschließenden Klärung davon absehen, weitere Honorarverträge mit Lehrkräften an den Goethe-Instituten in Deutschland zu schließen.

„Wenn die aktuelle Aussetzung von Vertragsabschlüssen zu sozialen Härten bei Honorarlehrkräften führt, bedauern wir dies sehr“, erklärte Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts. Als eine erste Maßnahme haben die 12 Goethe-Institute in Deutschland in Absprache mit ihrer Regionalleitung Art und Umfang ihres Kurs- und Prüfungsangebots angepasst. Bis Ende dieses Monats wird das Goethe-Institut zudem 45 Lehrkräfte befristet eingestellt haben, um derzeit anderweitig eingesetzte oder in Teilzeit arbeitende festangestellte Lehrkräfte zu ersetzen. Insgesamt kann das Goethe-Institut sicherstellen, dass im Schnitt über zwei Drittel der Sprachkurse und Prüfungen stattfinden können.

Für die Durchführung seiner Sprachkurse und Prüfungen setzt das Goethe-Institut seit Jahrzehnten neben Vertragslehrkräften auch Honorarlehrkräfte als freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Diese Praxis wurde rechtlich vielfach bestätigt. Das Goethe-Institut wertschätzt die Arbeit der freien Lehrkräfte sehr. Deshalb war und ist es dem Institut wichtig, Honorare über denen vergleichbarer Anbieter in Deutschland zu zahlen. Die Goethe-Institute in Deutschland erhalten im Gegensatz zu den Goethe-Instituten im Ausland keine öffentlichen Zuwendungen.

Die jetzt eingetretene Reduzierung des Kursangebots ist sowohl für das Goethe-Institut selbst wie auch für in- und ausländische Kunden verkraftbar, auf Dauer jedoch selbstverständlich keine Lösung. Das Goethe-Institut befindet sich mit der Deutschen Rentenversicherung in Gesprächen und strebt im Einvernehmen mit der DRV eine kurzfristige Lösung an. „Das Ziel des Goethe-Instituts ist es, eine zukunftsorientierte Lösung sowohl für die Lehrkräfte wie auch die Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer zu finden. Wir müssen jedoch die Gespräche der kommenden Monate abwarten, bevor wir auf sicherer Rechtsgrundlage langfristig planen können“, sagte Johannes Ebert. 

Das Goethe-Institut ist das weltweit tätige Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland. Mit 159 Instituten in 98 Ländern fördert es die Kenntnis der deutschen Sprache im Ausland, pflegt die internationale kulturelle Zusammenarbeit und vermittelt ein aktuelles Deutschlandbild. Durch Kooperationen mit Partnereinrichtungen an zahlreichen weiteren Orten verfügt das Goethe-Institut insgesamt über rund 1.000 Anlaufstellen weltweit.

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Goethe-Institut Zentrale
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