04.04.2017: Programmabschluss in Berlin
Abschluss des Kulturprogramms „Die iranische Moderne“

Wie arbeiten Kulturschaffende im Iran? Welche Themen beschäftigen sie, welche Freiräume schaffen sie sich? Das waren die Ausgangsfragen für das viermonatige Kulturprogramm „Die iranische Moderne“ des Goethe-Instituts in Berlin. Mit dem Theaterstück „Sei, wer du nicht bist“, in dem die Situation von Transsexuellen im Iran beleuchtet wird, feiert das Programm am 8. und 9. April in der Schaubühne seinen Abschluss.

Das Programm, an dem mehr als 70 zeitgenössische Kulturschaffende aus dem Iran und Deutschland beteiligt waren, endet am 8. und 9. April mit einem Gastspiel in der Schaubühne. In „Sei, wer du nicht bist“ thematisiert Regisseur Saman Arastou Geschlechtsumwandlungen, die im Iran legal sind. Wer sich im falschen Körper gefangen fühlt, darf sich operieren lassen. Doch mag der chirurgische Eingriff offiziell mit dem heutigen Islam in Iran vereinbar sein, prägen noch immer Stigmatisierung und Intoleranz den Alltag von Transsexuellen.

Das Stück bildet den Abschluss eines dichten Programms: Insgesamt vier Monate lang gab „Die iranische Moderne“ in mehr als 20 Vorträgen, Diskussionen, Lesungen, Filmvorführungen, Theaterstücken und Konzerten Einblicke in die iranische Kulturszene. „Unser Anspruch war es, neue Räume der kulturellen Zusammenarbeit zu schaffen und einem breiten Publikum eine nuancierte Lesart des zeitgenössischen Irans aufzuzeigen. Die große Resonanz und die gute Zusammenarbeit mit den Partnern haben uns besonders gefreut“, resümiert Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts.

Den Auftakt machte im Dezember 2016 eine philosophische Debatte mit Hossein Mesbahian und Meysam Sefidkhosh über den Begriff der Moderne. Die Band Kamakan brachte mit persischen, afrikanischen und arabischen Klängen das Weddinger silent green Kulturquartier zum Tanzen. Es waren selten in Deutschland gezeigte Filme des zeitgenössischen iranischen Kinos zu sehen und die Konferenz „Iran und die Kunst der Moderne“ beleuchtete das heutige Verhältnis von islamischer und moderner Kunst wie auch kulturelle Klischees, die die iranische Kunst bis heute prägen.

Deutsche Autorinnen und Autoren wie Nora Bossong oder Judith Herrmann berichteten von ihren Eindrücken und Begegnungen bei Lesungen im Iran und dem dortigen, hierzulande weitgehend unbekannten, sehr aktiven Kulturleben. Die junge deutsche Autorin Shida Bazyar las bei der Reihe „Hausbesuche“ aus ihrem neuen Buch, einer atemlosen Reise durch den vor- und nach-revolutionären Iran.

Für das Theaterstück „Sei, wer du nicht bist“ sind noch Pressekarten verfügbar. Einen Rückblick und die Bilder der Veranstaltungen finden Sie unter: www.goethe.de/iranischemoderne

Das Kulturprogramm „Die iranische Moderne“ organisiert das Goethe-Institut in enger Kooperation mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, dem Literarischen Colloquium Berlin, dem CTM-Festival, der Freien Universität Berlin, der Schaubühne Berlin, dem HAU Hebbel am Ufer und weiteren Partnern. Gefördert wird das Kulturprogramm durch das Auswärtige Amt.

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