26.06.2017: Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Ausstellung „Geniale Dilletanten“ zeigt West- und Ostdeutsche Subkulturen in Dresden

1981 fand im Berliner Tempodrom ein Festival statt, dessen falsch geschriebener Titel zum Synonym für die westdeutsche Subkultur der frühen 1980er Jahre wurde: „Geniale Dilletanten“. Erstmals wird die gleichnamige Ausstellung des Goethe-Instituts durch Gegenkulturen in Ostdeutschland erweitert. Sie wird am 14. Juli eröffnet und ist bis zum 19. November im Dresdner Albertinum zu sehen.

In der neu konzipierten Ausstellung des Goethe-Instituts und der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden trifft westdeutsche Subkultur auf die alternative ostdeutsche Musik- und Kunstszene der 80er Jahre. Anhand von Videos, Fotos, Plattencovern, Plakaten, selbstgebauten Instrumenten und Bühnenrequisiten werden Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den provokanten Gegenkulturen auf beiden Seiten des „Eisernen Vorhangs“ beleuchtet. Die Ausstellung „Geniale Dilletanten. Subkultur der 1980er Jahre in West- und Ostdeutschland“ wird vom 15. Juli bis 19. November 2017 im Dresdner Albertinum gezeigt.

Im Mittelpunkt des Ausstellungsteils des Goethe-Instituts stehen Bands aus der früheren BRD, die sich durch deutsche Namen und Songtexte vom englischen Mainstream abgrenzen wollten, wie Deutsch Amerikanische Freundschaft (D.A.F.), Einstürzende Neubauten, Freiwillige Selbstkontrolle (F.S.K.), Mania D./Malaria!, Palais Schaumburg, Der Plan und Die Tödliche Doris. Sie sind Teil einer Avantgarde mit teils drastischer Ästhetik, die sich dem genreübergreifenden Experiment verschrieben hatte. Videos, Bilder, Hörbeispiele und Requisiten ermöglichen Einblicke in die damalige künstlerische Subkultur, ebenso ein von Mathilde Weh produzierter Interviewfilm mit Musikerinnen, Künstlern und anderen Protagonisten aus der Zeit. Parallel tourt dieser Ausstellungsteil weltweit seit Anfang 2015 unter dem Titel „Geniale Dilletanten-Subkultur der 1980er Jahre in Deutschland“ und wurde neben München und Hamburg bereits in mehreren Städten Europas und Australiens gezeigt.

Im Kontext der künstlerischen Grenzüberschreitung in der DDR provozierten Künstlerinnen und Musiker mit wilden Gesten und infernalischen Auftritten aber auch subtilen innerkünstlerischen Erkundungen. Produkte dieser Zeit, wie nie gezeigtes Bild- und Tonmaterial, werden unter Kurator Christoph Tannert im zweiten Teil der Ausstellung gezeigt. Eigens dafür produzierte Thomas Claus einen Film über das Festival Intermedia I, das Anfang 1985 in Coswig bei Dresden stattfand. Es war von besonderer, wegweisender Bedeutung für die unangepasste Szene in der DDR.

Zur Ausstellung im Albertinum gibt es ein Vermittlungs- und Begleitprogramm mit Künstlergesprächen, Kuratorenführungen, Rundgängen, Angeboten für Schulklassen im Lernort Albertinum, einem Konzert in der Kunsthalle im Lipsiusbau und einer Podiumsdiskussion zum Festival Intermedia I.

Ausstellung „Geniale Dilletanten. Subkultur der 1980er Jahre in West- und Ostdeutschland“:
15. Juli bis 19. November 2017 im Albertinum, täglich von 10 bis 18 Uhr, Montag geschlossen.
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Pressegespräch:
Datum: 14. Juli 2017 um 11.30 Uhr im Salzgassenflügel des Albertinum, Georg-Treu-Platz 2, 01067 Dresden.
Mit: Hilke Wagner (Direktorin des Albertinum), Mathias Wagner (Kurator Albertinum), Christoph Tannert (Kurator der Ausstellung (Ost) im Albertinum), Mathilde Weh (Kuratorin des Ausstellungsteils des Goethe-Instituts)
Akkreditierung unter: presse@skd.museum

Die Ausstellung „Geniale Dilletanten. Subkultur der 1980er Jahre in West- und Ostdeutschland" ist ein Kooperationsprojekt des Goethe-Instituts und des Albertinum der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.

Kontakt:

Viola Noll
Stellv. Pressereferentin
Goethe-Institut
Hauptstadtbüro
Tel.: +49 30 25906 471
noll@goethe.de

Dr. Stephan Adam
Abteilung Presse und Kommunikation
Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Tel.: +49 351 4914 2643
presse@skd.museum