21.07.2017: Webserie und Modekollektion
Online-Dokumentarfilmprojekt „Kinshasa Collection”

Die kongolesische Metropole Kinshasa hat sich zur Hauptstadt neuer urbaner Trends entwickelt und wird auch das „Paris Afrikas” genannt. Das Dokumentarfilmprojekt „Kinshasa Collection” beleuchtet die globalen Verflechtungen des unreguliert florierenden Textilhandels zwischen der Demokratischen Republik Kongo, China und Europa. Die erste Folge der Webserie wird am 28. Juli auf www.kinshasa-collection.com veröffentlicht. Am 11. August wird eine aus dem Projekt entstandene Modekollektion im Haus der Kulturen der Welt in Berlin gezeigt.

In Kinshasa wird größter Wert auf Styling gelegt – quer durch alle Bevölkerungsschichten. Im Alltag durch außergewöhnliches Design auffallen ist eine Pflicht, Extravaganz gilt nicht nur für Modeenthusiasten als „Kür” auf den Boulevards. Die kongolesischen „Fashionistas” tragen dabei mehr als ihr modisches Bewusstsein auf die Straßen: Die leuchtenden Farben, ungewöhnlichen Muster und fantasievollen Kombinationen sind auch selbstbewusste politische Statements, die den westlich geprägten Bildern von Afrika als armem, kriegs- und krisengeschütteltem Kontinent trotzen.

Kinshasa ist zu einem Magneten für junge „Influencer”, Designer sowie kreative Kleinstunternehmerinnen und -unternehmer des Modehandels geworden und gilt im Kongo als größter Umschlagplatz für plagiierte Mode. Seit der Kongo zum wichtigsten afrikanischen Handelspartner Chinas wurde, werden Textilien in immer größerem Umfang importiert; kongolesische Näherinnen werden allmählich von ihren Arbeitsplätzen verdrängt. Im Schatten der ökonomischen Beziehungen findet parallel ein erfinderischer Wettlauf um profitable Nischen statt: Auf Grassroots-Ebene arbeiten Kleinst- und Kleinunternehmerinnen und -unternehmer mit virtuellen Geschäftskonzepten, nutzen Freundeskreise als Netzwerke in beiden Ländern und spezialisieren sich auf hochwertige Plagiate.

Das Projekt „Kinshasa Collection”, eine Zusammenarbeit des Goethe-Instituts mit pong Film, nimmt die globalen Vertriebswege des Textilhandels am Beispiel der Modemetropole Kinshasa in den Blick. Die Handelswege verlaufen zwischen China und Kongo bis nach Europa – wobei nicht selten raffinierte und überraschende Abkürzungen genommen werden. Unter der künstlerischen Leitung von Dorothee Wenner und in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut entsteht ab Juni 2017 ein I-Doc-(Interactive Documentary) und Live-Event-Projekt, an dem deutsche, kongolesische und chinesische Akteure der Film- und Modebranche beteiligt sind.

In fünf Filmepisoden spürt das Projekt der Entstehung neuer Trends, Nischen und Geschäftsmodelle in Kinshasa nach. Mode ist hier Ausdruck eines Lebensstils und Handelsgegenstand – aber auch ein universaler Rahmen, in dem nicht nur Waren, sondern auch Identitäten neu verhandelt werden. Mit beiläufiger Ironie thematisiert das Projekt die westliche (Re-)Produktion von Bildern über Afrika und den westlichen Umgang mit der Markenpiraterie. Ab dem 28. Juli wird alle zwei Wochen eine neue Episode online auf www.kinshasa-collection.com veröffentlicht.

Daneben entsteht unter dem Label „Kinshasa Collection” eine eigene Modemarke, für die deutsche, kongolesische und chinesische Designer arbeiten. Designerinnen und „Influencer” aus Kinshasa und Berlin entwickeln sie aus vorhandener Mode, die sie neu kombinieren. Die Kollektion wird am 11. August auf einer Modenschau im Berliner Haus der Kulturen der Welt (HKW) präsentiert. Sie findet im Rahmen des Open-Air-Festivals „Wassermusik X” im HKW statt. Im Anschluss an die Modenschau spielen „Alemayehu Eshete & The Polyversal Souls” ein Konzert mit explosivem Äthio-Soul und der Spielfilm „Félicité“ (F/SEN/B/D/LIBN 2017, OmU) begibt sich auf eine atemlose Jagd durch die kongolesische Metropole.

Interviewwünsche und Akkreditierungen für die Modenschau am 11. August richten Sie bitte bis zum 7. August an: meier@pong-berlin.de

Die Pressemappe mit Terminen und Kurzbiographien finden Sie unter: www.goethe.de/pressemappe

Weitere Informationen finden Sie unter:
www.kinshasa-collection.com
www.pong-berlin.de
www.hkw.de

Künstlerische Leitung: Dorothee Wenner Produktion: pong Film GmbH / Merle Kröger, Alexandra Gerbaulet Koproduktion: Goethe-Institut Kinshasa / Gitte Zschoch

Team Berlin:
Dorothee Wenner (Regie), Pascal Capitolin (Ton/Regieassistenz), Jana Keuchel (Kamera), Philip Scheffner (Schnitt), Micz Flor und Laura Oldenbourg (Web/Design), Alex Gerbaulet (Herstellungsleitung), Goitseone Montsho (Modenschau Berlin), Wendy Bashi (Moderation Modenschau Berlin/Kurzfilm), Susanne Wagner (Designerin), Allason Leitz und Ines Meier (PR/Social Media)

Team Kinshasa:
Gitte Zschoch (Koproduzentin), Tshoper Kabambi (Line-Producer/Kurzfilm), Lucille de Witte (PR), Stella Ramazani (Projektkoordination), Cedrick Nzolo (KC-Logo/Designer), Wilfried Luzele (Musik/Titel-Song), Nelson Makengo (Kurzfilm), Mbuyamba Kadhaffi (Kurzfilm), Patrick Ken Kalala (Kurzfilm), Lydie Okosa (Designerin), Daniel Mbuezo (Designer), Djo Shongo (Designer)

Team Guangzhou:
Zimu Zhang (Line-Producer Guangzhou/Kurzfilm), Yubin Xie (Kurzfilm), Anthony Muzuyi (Darsteller/Stylist), Madhi Kwete Madikumu (Darsteller/Stylist)

„Kinshasa Collection“ ist ein Projekt von pong Film und dem Goethe-Institut Kinshasa. Gefördert im Fonds TURN der Kulturstiftung des Bundes sowie vom Medienboard Berlin-Brandenburg und dem Haus der Kulturen der Welt.

Kontakt:

Viola Noll
Stellv. Pressereferentin
Goethe-Institut
Hauptstadtbüro
Tel.: +49 30 25906 471
noll@goethe.de

Gitte Zschoch
Leiterin
Goethe-Institut Kinshasa
Tel.: +243 85 945 3821
Gitte.Zschoch@goethe.de

Ines Meier
pong Film
Presse- und Social Media
meier@pong-berlin.de