07.09.2017: Deutsch-Ukrainisches Sprachenjahr
Deutsch-Ukrainisches Sprachenjahr wird in Kiew eröffnet

Die Ukraine ist eines der Länder weltweit, in denen am meisten Menschen Deutsch lernen. Dem trägt das Deutsch-Ukrainische Sprachenjahr Rechnung, das am 9. September in Kiew eröffnet wird. Das Programm widmet sich mit Konzerten, Diskussionen und Literaturveranstaltungen den Themen Bildung, Gegenwartskultur, Europa und Zivilcourage.

Mit deutlich über 700.000 Deutschlernern liegt die Ukraine weltweit auf dem fünften Platz (hinter Polen, Großbritannien, Russland und Frankreich). In den Schulen ist Deutsch nach Englisch die wichtigste europäische Fremdsprache. Und die Nachfrage nach Deutschkursen am Goethe-Institut ist in der Ukraine in den letzten Jahren deutlich gestiegen: Gemeinsam mit den 13 Sprachlernzentren im Land verzeichnete allein das Goethe-Institut 2016 insgesamt über 10.000 Deutschlerner. Das entspricht einer durchschnittlichen Steigerung von 13 Prozent – in den letzten fünf Jahren.
 
Am 9. und 10. September beginnt das Deutsch-Ukrainische Sprachenjahr mit einem Open-Air-Festival auf dem Kontraktowa Ploscha: Ein Sprach- und Literaturgarten stellt die Vielfalt der deutschen Sprache vor, daneben finden Konzerte von deutschen und ukrainischen Bands sowie Autorenlesungen, Theateraufführungen und eine Kinderuniversität statt. An der Eröffnung nehmen unter anderem auch der Generalsekretär des Goethe-Instituts Johannes Ebert sowie Gernot Erler, Koordinator der Bundesregierung für Russland, OEZA und die Länder der östlichen Partnerschaft teil. Das Programm, das gemeinsam vom Auswärtigen Amt und dem Goethe-Institut organisiert wird, läuft noch bis zum Sommer 2018 und hat drei thematische Schwerpunkte: Die Vermittlung der deutschen Sprache an junge Menschen, die dadurch neue Perspektiven für ihre berufliche Entwicklung und bessere Karrierechancen erhalten, die Stärkung des zivilgesellschaftlichen Engagements und der deutsch-ukrainische Literaturdialog.
 
Einer der Höhepunkte ist auch das Videoprojekt „Flüchtlinge damals und heute” von Schülerinnen und Schülern aus Deutschland, Polen und der Ukraine. In drei Filmworkshops beschäftigen diese sich zwischen April und Juli 2018 mit Menschenrechtsthemen am Beispiel von Flucht und Migration. Den Abschluss des Deutsch-Ukrainischen Sprachenjahrs bildet ein Bildungskongress im Sommer 2018 zum Thema „Schule der Zukunft – Zukunft der Schule“ mit dem das ukrainische Schulreformprogramm „Neue ukrainische Schule“ aufgegriffen wird.
 
Das Deutsch-Ukrainische Sprachenjahr wurde 2016 von den Außenministern beider Länder beschlossen, um 25 Jahre nach Aufnahme der diplomatischen Beziehungen das gegenseitige Verständnis und die Freundschaft zwischen Deutschland und der Ukraine zu feiern. Auch in Deutschland wird es ein Programm zur ukrainischen Sprache geben.

Zahlen und Fakten: Deutsch in der Ukraine

Deutsch als Fremdsprache an Schulen: An ukrainischen Schulen erfreut sich der Deutschunterricht großer Beliebtheit. Über 620.000 Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen belegten 2016 Deutsch als Fremdsprache, das entspricht einer Steigerung von fünf Prozent in den letzten fünf Jahren.
 
Deutschprüfungen am Goethe-Institut: Die Zahl der Prüfungsteilnehmerinnen und -teilnehmer am Goethe-Institut Ukraine  stieg in den letzten fünf Jahren kontinuierlich an. 2016 legten mehr als 8.200 Menschen eine Deutschprüfung am Goethe-Institut oder bei einem Prüfungspartner ab.
 
„Schulen: Partner der Zukunft" (PASCH): Im PASCH-Netzwerk der Ukraine unterstützt das Goethe-Institut aktuell 15 Schulen in ihrem besonderen Engagement für die deutsche Sprache. Derzeit lernen dort rund 6.000 Schülerinnen und Schüler Deutsch. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik).
 
„Studienbrücke Deutschland": Mit der „Studienbrücke Deutschland“ bereitet das Goethe-Institut in Zusammenarbeit mit dem DAAD Schülerinnen und Schüler mit ausgezeichneten Kenntnissen in den MINT-Fächern sprachlich wie auch fachlich auf ein Studium in Deutschland vor. Seit Beginn des Programms 2015 nahmen daran knapp 300 ukrainische Schülerinnen und Schüler teil.
 
Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer in der Ukraine: In Zusammenarbeit mit dem ukrainischen Bildungsministerium bietet das Goethe-Institut Fortbildungen zu aktuellen methodisch-didaktischen Fragen an. Hiermit werden pro Jahr mehr als 500 junge Deutschlehrerinnen und -lehrer an Schulen, Berufsschulen und Hochschulen erreicht. 
 
Weitere Informationen zum Programm des Deutsch-Ukrainischen Sprachenjahrs finden Sie unter:
www.goethe.de/ukraine/sprachenjahr
 
Erhebung: Deutsch als Fremdsprache in der Welt (Daten von 2015):
www.goethe.de/dafweltweit/2015
 
Das Deutsch-Ukrainische Sprachenjahr 2017/2018 ist eine Zusammenarbeit des Auswärtigen Amts, der Deutschen Botschaft in Kiew sowie dem Goethe-Institut (Projektleitung) in Absprache mit dem ukrainischen Bildungs- und Außenministerium. Bei der Planung und Durchführung der Projekte und Veranstaltungen arbeiten sie eng mit den anderen deutschen Sprach- und Kulturmittlern in der Ukraine sowie den ukrainischen Partnern ihres weit verzweigten Netzwerkes zusammen.

Kontakt:

Viola Noll
Stv. Pressesprecherin
Goethe-Institut Hauptstadtbüro
Tel.: +49 30 25906 471
noll@goethe.de
 
Beate Köhler
Institutsleiterin
Goethe-Institut Ukraine
Tel.: +380 44 4969785 103
Beate.Koehler@goethe.de