Frühes Fremdsprachenlernen: Kindergarten
Die Fähigkeit, eine neue Sprache völlig mühelos zu erwerben ist zu keiner Zeit so umfassend wie im Alter bis zu elf Jahren.
Der frühe Fremdsprachenunterricht nutzt altersgemäße Eigenschaften von Kindern wie Neugier, Kommunikationsbedürfnis, Bereitschaft zur Nachahmung und Artikulationsfähigkeit. Er fördert eine vielseitige Entwicklung des Kindes und kann seine Einstellung zu Fremdsprachen positiv beeinflussen. Die Möglichkeit, sich ganzheitlich mit einer Fremdsprache zu befassen, hat auch günstige Auswirkungen auf das Lernen allgemein.
Im Jahr 2004 beschloss die Kultusministerkonferenz (KMK) einen allgemeinen Bildungsauftrag für die Kindergärten. Dieser Auftrag beinhaltet die allmähliche Einführung verbindlicher Bildungsstandards. Das betrifft auch das frühe Fremdsprachenlernen.
Nach einer Erhebung des Vereins für frühe Mehrsprachigkeit an Kindertageseinrichtungen und Schulen (FMKS e.V.) gab es im Jahr 2014 in Deutschland 1035 bilinguale, also zweisprachige Kindergärten. Dies stellt gegenüber 2004 eine Verdreifachung dar. Im Februar 2014 betrug der Anteil bilingualer Kindergärten an der Gesamtzahl der Kindergärten 2 Prozent, Tendenz steigend. Eine deutschlandweite Liste bilingualer Einrichtungen finden Sie auf der Seite des FMKS.
Frühe Mehrsprachigkeit an Kitas und Schulen
Da die Kindergärten auf die gestiegene Nachfrage zunächst personell und konzeptionell nur unzureichend vorbereitet waren, füllen bis heute auch private Anbieter die entstandene Lücke.
Aufgrund der Sprachenvielfalt der Kinder aus zugewanderten Familien ist die Fremdsprachenförderung in den Kindergärten dementsprechend heterogen. Dies betrifft sowohl Inhalte und Methoden als auch den Umfang des sprachlichen Angebots.