Sprawled Soilware

  • Sprawled Soilware © Hollow & Omsk Social Club

In den Tiefen des Universums, im Magma des Erdmantels, in der atomaren Masse der materiellen Welt sitzen massive Körper. Ihre Schwerkraft ist so stark, dass kein Lichtstrahl ihnen entweichen kann. Ob sie Tier oder Mineralstoff sind, weiß niemand so richtig. Generell wird angenommen, dass sich stabile Zeitraumkoordinaten zwischen das menschliche Sensorium und die Sogwirkung ihres Ereignishorizontes schieben. Es wird jedoch geflüstert, dass Portale durch zunehmende Eruptionen kosmischer Strahlung geöffnet wurden. Am Scheitelpunkt der Portalschwelle befindet sich das Interface, an dem zuvor unbekannte Körper mit ihren Zungenspitzen kitzeln, mit ihren Körperöffnungen saugen, mit winzigen Zähnen nuckeln und mit ihren gigantischen Fühlern über Haut, Drüse, Augapfel und Fußsohle des Users streicheln…

Die ungarische Künstlergruppe Hollow erforscht gemeinsam mit der in Berlin ansässigen Gruppe Omsk Social Club die organischen und anorganischen Untiefen des opaken Unbekannten. In der Verschmelzung aus zeitgenössischen Tanz, Sound, Poetik, Augmented Reality (AR) und Real Game Play (RGP) laden sie zu einer einvernehmlichen Halluzination ein, die sich als multimediales Performanceprojekt inszeniert.

Sprawled Soilware wurde für das Smartphone entwickelt und lädt zu einem Spaziergang ein. Mit einem Angebot an drei alternativen Spaziergängen, können User zwischen drei Botwesen wählen, die sie begleiten. Jede Route bietet eine alternative Realitätsstruktur.

Das Projekt wird zwei Jahre lang und in vier Sprachen (Englisch, Ungarisch, Tschechisch und Deutsch) zu erleben sein.

Für Teilnahme und weitere Informationen besuchen Sie soilware.net
 



Sound: Cammack Lindsey, Circular Ruins, Tamás Marquatent & András Molnár
Video: Gergely Ofner, Alexander Iezzi


Das Projekt ist eine Koproduktion des ungarischen Produktionshauses Sín Arts Centre und der deutschen interdisziplinären Veranstaltungsreihe Montag Modus.

Partner: Katlan Group, art quarter budapest, Divadlo X10, Collegium Hungaricum Berlin.

Dieses Projekt ist Teil der Runde 9 des Internationalen Koproduktionsfonds, Jahr 2020.