Grüne Pasch-Schulen
ERSTE GRÜNE PASCH-SCHULEN IN ZENTRALASIEN
PASCH Online-Konferenz für Direktoren, Deutsch- und MINT-Lehrkräfte
Die Online-Konferenz „Grüne PASCH-Schule“ des Goethe-Instituts Taschkent in Kooperation mit dem Goethe-Institut Kasachstan hat sich zum Zweck gesetzt faszinierende Einblicke in die Welt der Biodiversität und der Wasserressourcen zu vermitteln sowie Belastungen der Natur und deren Ursachen wissenschaftlich zu untersuchen.
Am ersten Konferenztag eruierten die Direktoren von 23 PASCH-Schulen aus vier Ländern die Umweltprobleme in Zentralasien wie auch Lösungswege und Best-Practice-Beispiele, die an den und um die PASCH-Schulen implementiert werden können.
An den folgenden zwei Konferenztagen nahmen ca. 40 Deutsch- und Biologielehrer teil. Zusammen mit den Fachlehrern wurde Biodiversität lebendig und Wissenschaft verständlich gemacht; die zunehmende Produktion von Müll in einen Recyclingkreislauf überführt; der eigene Wasserkonsum wurde kritisch hinterfragt, ein respektvoller Umgang mit Wasserressourcen empfohlen.
Der länderübergreifende Ansatz dient vor allem einem globalen Verständnis für die Themen sowie einer realistischen Herangehensweise an künftige Projekte mit den PASCH-Schülerinnen und PASCH-Schülern.
INTERDISZIPLINÄR & NACHHALTIG IM 3-D HAUS
Die letzten 3 Konferenztage fanden im virtuellen 3-D Haus vom 26.-28. Oktober statt. Im interdisziplinären Diskurs beschäftigten sich die Konferenzteilnehmerinnen und Konferenzteilnehmer mit grünen Zielsetzungen und unternahmen erste Schritte um Schülerworkshops zu planen sowie nachhaltige Akzente in den jeweiligen Regionen zu setzen.
Drei Arbeitsgruppen wurden mit Schwerpunkten Müll, Pflanze und Wasser gebildet. Für das Thema Müll begeisterten sich vorwiegend die Lehrer*innen aus den Städten Taschkent, Samarkand, Andijan, Buchara und Chiwa sowie die Lehrerinnen aus Khujand in Tadschikistan. Für das Thema Wasser engagierten sich die Lehrer*innen aus dem Südwesten Usbekistans, nämlich aus Urgentsch und Nukus, Städte, die chronische Wasserprobleme haben. Der Arbeitsgruppe Pflanze schlossen sich die Lehrer*innen aus den PASCH-Lyzeen Karshi und Taschkent an.
Die Auswahl der Pilotschulen fiel nicht leicht. Die PASCH-Direktoren mussten sich jeweils auf eine Schule in Usbekistan/Tadschikistan und Kasachstan/Kirgisistan einigen, welche das Projekt bei sich initiieren wird und bis Sommer 2021 ein grünes Antlitz präsentieren wird.
ZWEIFACHE PILOTIERUNG
Im Laufe der mit viel Wortwitz geführten Verhandlungen wurden zwei Pilotschulen ausgewählt. Die erste Grüne PASCH-Schule, die vom Goethe-Institut Taschkent betreut wird, wird die PASCH-Schule Nr. 112 in Taschkent pilotieren. Diese Schule liegt mitten in einer Großstadt, die viele Umweltprobleme kennt, sodass viele Herausforderungen auf der Hand liegen – eine grüne Schule soll mitten in einer wenig umweltfreundlichen Umgebung entstehen.
Vom Goethe-Institut Kasachstan wird die zweite Pilotschule in Kirgisistan aufgebaut. Der Kontrast zu Taschkent könnte nicht größer sein: Die ausgewählte PASCH-Schule liegt in der Stadt Naryn, in einer malerischen Schlucht. Aber der Postkartenblick auf die Tianschengebirgskette trügt, denn auch in Naryn kennen die PASCH-Direktoren und -Lehrer zahlreiche Umweltprobleme. Die Folgen der massiven Umweltbelastungen bleiben auch von Touristen nicht unbemerkt, die in die Region hauptsächlich zum Wandern kommen: Flüsse sind verschmutzt und die Gletscher gehen vom Jahr zum Jahr rasant zurück. Eine Naturkatastrophe mitten im Herzen von Tianschen.
Die Grüne-Schule in Taschkent hat bereits eine motivierte Projektkoordinatorin– die PASCH-Lehrerin Mohira Istamova freut sich bereits darauf mit Kindern und Jugendlichen Umweltthemen wissenschaftlich zu begreifen und die faszinierende, nachhaltige Grüne-Welt greifbar umzusetzen. Ob die Schülerinnen und Schüler botanisch gärtnern, experimentieren, oder forschend lernen, zuhören oder diskutieren: in den ersten beiden grünen PASCH-Schulen ist für alle etwas dabei.
Bei der nächsten Direktorenkonferenz für PASCH-Schulen aus Zentralasien, welche voraussichtlich im August 2021 – vorzugsweise in Almaty, alternativ aber auch digital – stattfinden wird, werden die initiierten Projekte präsentiert.